Ausprobiert: Windows 10 - Build 10049
Windows 10 - Build 10049 ist da und bietet zwei große Neuerungen.
Zum einen kann Cortana nun auch in der deutschen Version genutzt werden, zum anderen ist Microsofts neuer Browser "Projekt Spartan" mit an Bord.
Optisch hat sich seit dem letzten Build kaum etwas getan. Das Startmenü wirkt etwas transparenter, aber das sind Details, die nicht wirklich bemerkenswert sind.
Wer das neue Build ausprobieren möchte, muss aktuell noch den Weg über Updates gehen, da das ISO noch die Vorversion installiert. Erst, wenn auch die Slow-Updater das neue Build erhalten, wird es eine ISO davon geben.
Problematisch kann dies sein, wenn man Cortana ausprobieren möchte, denn hier ist es wohl so, dass man von Beginn an die deutsche Sprache installiert haben muss, will man Cortana auf Deutsch nutzen. Ein Wechsel der Sprache allein reicht wohl nicht. Ich konnte das jedoch nicht ausprobieren, da ich für diese Version einen Rechner neu aufgesetzt habe, beginnend mit einer rein deutschen ISO des Vorgängers. Im Web findet man jedoch entsprechende Berichte und Meldungen.
Hat man Windows 10 Build 10049 auf Deutsch installiert, waren auch die Vorgänger deutsch, scheint die Sonne und ist einem die Göttin gewogen, steht Cortana über die Suche zur Verfügung. Hat man zudem ein Headset angeschlossen, kann man sich mit der Dame unterhalten.
Theoretisch!
Praktisch hat Cortana meist keine Lust, auf gesprochene Anweisungen zu reagieren. Sie befindet sich noch in einer frühen Version, zumindest in der deutschen Version, und vieles funktioniert schlicht und ergreifend nicht. Wie schon bei Windows Phone empfiehlt es sich daher, in dieser Phase der Entwicklung die US-Version von Windows und Cortana zu nutzen – so man die Sprache denn beherrscht!
Deutlich besser als Cortana funktioniert die erste Version von Projekt Spartan. Der Browser macht einen guten Eindruck, ist schnell und einfach zu bedienen sowie stabil. Bisher fand ich keine Webseite, die er falsch angezeigt hätte. Auch die neue, gerade im Entstehen begriffene PEGU-Webseite funktioniert mit all ihren Effekten.
Nett ist die Funktion, mit der sich Texte oder Bilder auf Webseiten markieren und beschriften lassen. Abbilder der Webseite können anschließend mitsamt den Anmerkungen und Zeichen in der Leseliste oder in OneNOte abgelegt werden.
An dieser Stelle sollte ich zugeben, dass ich nie zu jenen gehörte, die auf den Internet Explorer schimpften. Auch wenn wir standardmäßig auf Firefox setzen, nutze ich hin und wieder den aktuellen IE in Windows 8.1, ohne dass mir größere Probleme aufgefallen wären. Spartan wirkt moderner, kompatibler und schneller.
Stabil war Windows 10 bereits ab der ersten Preview, nun aber laufen deutlich mehr Programme ohne Probleme. So war es lange Zeit nicht möglich, den Nexus Mod Manager zu starten; er stürzte wegen eines Problems mit dem Net Framework 4.x ab.
Schon im letzten Build tauchte dieser Fehler nicht mehr auf, unter 10049 läuft er schnell und zuverlässig, wie man es von ihm erwartet.
Probleme machen noch Tools, die nicht sauber die Installation von benötigten NET-Komponenten durchführen. So war es anfangs nicht möglich, die Freeware „Free Studio“ zu installieren. Erst, nachdem besagter Nexus Mod Manager das Framework korrekt geladen und installiert hatte, konnte auch Free Studio installiert werden.
Möchte man Software aus dem Microsoft Store laden, findet man auch in der aktuellen Build noch zwei Stores – einmal den neuen Windows 10-Store, einmal jenen aus Windows 8.1
In dem neuen Store war es bei einem Test noch nicht möglich, bereits gekaufte Apps erneut zu laden. Der entsprechende Eintrag leitete auf eine Webseite von Microsoft weiter, und dort ging es nicht weiter. Ruft man jedoch eine App im Store auf, in meinem Fall war es die Preview von Word Mobile, erkennt der Store, dass man diese App besitzt und man kann sie erneut laden.
Software von Drittanbietern, auch Spiele, laufen stabil und ohne Probleme. Dieser Bericht entsteht auf TextMaker 2012 von SoftMaker Office, zuvor installierte ich Mods für The Elder Scrolls 5 – Skyrim und spielte gut eine Stunde. Testweise natürlich … räusper …!
Firefox funktioniert problemlos, ebenso VLC in der 64-Bit-Version, Steam und Origin.
Das Startmenü lässt sich nach belieben einrichten, wie man auf dem ersten Screenshot sieht.
Kurios ist, dass die mitgelieferten Apps für Mail für Kalender, Mail und Kontakte mit einer Fehlermeldung den Dienst verweigern. Der Fehler ist Microsoft bekannt – im Blogbeitrag zum Build ist auch angegeben, wie man den Bug behebt. Wir spendieren dem Bugfix einen eigenen Beitrag, er sollte über diesem hier erscheinen!
Fazit: Ein stabiles Windows 10 wird mit Cortana und Spartan noch interessanter. Erntete Microsoft mit Windows 8(.1) sehr viel Kritik, sind sie nun auf dem besten Weg, die Kritiker zu befriedigen.
Die Arbeit mit Build 10049 macht jedenfalls schon jetzt Spaß!