Der Smartwatch-Kasper sagt:
Ich trage eine Smartwatch nicht; nein, eine Smartwatch trag ich nicht!
So zumindest geht es mir, und daran kann auch Apple nichts ändern.Eine Uhr, die einen Tag ohne Aufladen auskommt? Was bitte soll ich damit?Zumal das ohnehin pure Werbeversprechen sind, die bei besten Bedingungen und sparsamer Nutzung gelten, nicht aber bei normaler Nutzung.
Dabei bin ich kein Uhr-Verweigerer; ganz im Gegenteil. Ich hatte eine Uhr, seit ich ein Kind war, und daran hat sich nichts geändert. Erst zu meinem Geburtstag 2011 erwarb ich eine neue Casio Wave Ceptor, da meine alte Uhr nach vielen Jahren das Zeitliche segnete. Eine Uhr muss sein, sobald ich ich das Haus verlasse. Nichts hasse ich mehr, als das Handy hervorholen zu müssen, nur um die Uhrzeit abzulesen.
Die Wave Ceptor ist eine Funkuhr, sie ist Wasserdicht und bietet all die Funktionen, die eine solche Uhr eben bieten soll – Datumsanzeige, Stoppuhr, verschiedene Zeitzonen …
Ich mag sie sehr, hege und pflege sie und so kommt es, dass sie auch im Jahr 2015 noch immer fast so aussieht, als habe ich sie erst gestern aus der Packung geholt.
Sitze ich jedoch daheim am Schreibtisch, oder liege ich im Bett, liegt die Uhr neben mir. Denn sowohl im Schlaf als auch bei der Arbeit stört sie. Die Wave Ceptor ist recht dick, liegt der Arm locker auf dem Desktop, stört sie nach ein paar Minuten.
Zudem brauche ich die Uhr nicht, wenn ich an meinem Mac sitze oder im Bett liege und das iPhone als Radiowecker fungiert.
Was in aller Welt sollte ich da mit einer Smartwatch?
Sie neben mich legen, neben das iPhone, wenn ich arbeite?
Sie neben das iPhone legen, wenn ich mich niederlege?
Ach nein – sie tragen, wenn ich das Haus verlasse. So werde ich über eingehende Nachrichten informiert, ohne auf das Handy schauen zu müssen.
Big Deal!
Ich trage unterwegs ein Bluetooth-Headset, da ich Audiobooks höre. Trifft eine Nachricht ein, dann höre ich das. Anhand verschiedener VIP-Töne weiß ich sogar, ob ich nachschauen muss oder nicht! Und seien wir ehrlich – ist es eine VIP-Nachricht, muss ich ohnehin antworten und dazu das iPhone zur Hand nehmen. Denn keinesfalls könnte ich auf einem Mini-Screen eine Nachricht verfassen!
Ist es keine VIP-Nachricht, ist es nicht wichtig und kann warten.
Und warten!
Und warten!
Und … Lassen wir das!
Wie ich bereits sagte, erwarb ich die Wave Ceptor im Jahre 2011. Oktober 2011, um genau zu sein.
Heute haben wir den 10. März 2015.
Noch immer steckt in meiner Uhr die erste Batterie!
Sicher, ich rechne damit, sie noch in diesem Jahr ersetzen zu müssen. Aber anschließend wird sie wieder vier Jahre funktionieren, ohne dass ich mir um Stromanschlüsse und Ladestand Sorgen machen muss.
VIER JAHRE!
Wie kläglich mutet da der eine Tag an, den Apple nun präsentiert?
Mir scheint, Apple, Samsung, Sony und Co. wissen sehr genau, dass ihnen die Tablet- und vielleicht auch die Smartphone-Verkäufe einbrechen. Immer billigere Modelle bei Android und Windows Phone bieten Käufern die Chance, auch sehr preiswert an qualitativ gute und sehr gute Geräte zu kommen.
Also muss ein neues Produkt her. Und das ist die Smartwatch. Sie soll nun in Massen an die Käufer gebracht werden; ob die das wollen oder nicht!
Vielleicht bin ich hier zu konservativ und täusche mich, was das Potenzial anbelangt. Wenn, dann wird die Smartwatch ein Renner, und in fünf Jahren bin ich der einzige Schmock, der eine Wave Ceptor trägt.
Vielleicht gibt es aber noch andere Smartwatch-Kasper da draußen, die rufen: „Ich trage eine Smartwatch nicht, nein, eine Smartwatch trag ich nicht!“ ;-)