Heute im Test: Der Thermomix TM5
Mein logisches Ich (MlI): Thermomix?
Mein emotionales ich (MeI): Thermomix!
MlI: Was in aller Welt hat eine Küchenmaschine in diesem Weblog verloren?
MeI: Es ist nicht nur eine Küchenmaschine! Es ist ein Food Processor!
MlI: Berichte über Word Processor, aber nicht über Food Processor. Also bitte!
MeI: Er hat Wlan! Und er führt den User durch den Kochvorgang! Und er hat eine Waage!
MlI: Seufz!
MeI: Was?
MlI: Ich kann es dir nicht ausreden, oder?
MeI: Nope!
MlI: Ich mache Urlaub, bis das hier vorbei ist! Tschüss!
MeI: Tschüss, viel Spaß! Und ich … fange mal an!
Dieser innere Dialog fand statt, nachdem ich die Überschrift zu Papier gebracht habe. Natürlich ist dies ein Tech Blog und natürlich werde ich daraus nicht ein Kitchen Blog machen. Aber der Thermomix ist nun einmal High-Tech, er unterstützt jene, die nicht viel Zeit haben und er hilft den deutschen Frauen (und Männern …) seit vielen, vielen Jahren in der Küche. Warum also nicht einen Blick darauf werfen?
Der Kauf:
Den Thermomix – aktuell seit 2014 ist Version TM5 – kann man nicht im Laden kaufen, nicht bei Amazon und auch nicht bei Vorwerk selbst. Man kann ihn nur im Rahmen eines Erlebniskochens bestellen; einer jeden Bestellung geht also solch ein Abend voraus. Das ist in der heutigen Zeit, in der man selbst ein TV-Gerät per App in wenigen Minuten bestellt und zwei Tage vor der Tür stehen hat, sicherlich ungewohnt. Und ja – die zwei Wochen zwischen Bestellung und Lieferung erschienen uns lang.
Sehr lang!
Aber – das Erlebniskochen machte nicht nur Spaß, sondern gibt dem künftigen Besitzer eines TM 5 einen Einblick in die Möglichkeiten.
Hinzu kommt, dass die Repräsentantin, welche das Kochen durchführt, dem Kunden auch später mit Rat und Tat zur Seite steht. In einer Zeit, in der Shops Kunden nur würdigen, bis dieser endlich gekauft hat, ihn bei Fragen oder gar einer Reklamation jedoch als lästig empfinden, ist dies eine erfrischende Abwechslung! Unsere Repräsentantin ist Ansprechpartnerin in allen Dingen und dies nicht, weil sie hierfür Geld bekommt, sondern weil sie es gerne tut. Ein harter Kontrast zu den Erlebnissen mit CSL.
Hat man gekocht, gegessen und getrunken kann man einen Thermomix bestellen. Die Lieferzeit beträgt aktuell etwa zwei Wochen, aber dieser Wert kann sich je nach Saison ändern!
Anschließend fährt man nach Hause und wartet.
Und wartet.
Und wartet.
Bis … der Postbote klingelt und das ersehnte Paket ins Haus bringt!
Der Inhalt:
Im Paket befinden sich folgende Dinge:
- Das Grundgerät mit Motor etc.
- Ein Mix- und Gartopf mit 2,2 Liter Fassungsvermögen samt Schneidewerk, Deckel und Deckel im Decke, der auch als kleiner Messbecher dient
- Ein Gareinsatz
- Der Varoma zum Dämpfen und Dünsten samt Zwischeneinlage und Deckel
- Ein „Schmetterling“ genannter Rühraufsatz
- Ein Multifunktions-Spatel
- Der Cook-Key, mittels dem man den TM5 mit dem Wlan verbindet
- Ein dickes, gedrucktes Kochbuch
- Ein Magazin von Falke Media; zwei weitere Ausgaben sind im Preis inbegriffen.
- Die Unterlagen wie Rechnung etc.
In einem Unboxing-Video werden die einzelnen Teile gezeigt und vorgestellt; Interessierte finden es hier!
Die Funktionen:
Der Thermomix TM5 vereint mehrere Küchengeräte in einem. Mit ihm kann man Korn zu Mehl und Zucker zu Puderzucker verarbeiten, Gemüse und anderes zerkleinern, man kann darin Kochen, schmelzen, emulgieren und mit dem Varoma-Aufsatz auch dünsten und dämpfen. Mittels TM5 kann man ein komplettes Menü kochen.
Die für den TM5 erdachten Rezepte im Buch befinden sich bereits auf dem Cook-Key. Per Wlan kann man weitere Tausende Rezepte von Vorwerks Rezept-Portal Cookidoo auf den Cook-Key laden und per Guided Cooking kochen. Hierbei gibt der TM5 dem Anwender Schritt für Schritt vor, was er zu tun hat! Einfacher war das Kochen nie und selbst Leute, die sich selten in die Küche trauen, werden so ein wunderbares Mahl zaubern.
Natürlich muss man dieses Guided Coocking nicht nutzen – wer möchte, kann wie bisher zaubern und probieren, selbst über Kochlänge etc. entscheiden und sich so eine weitere Kerbe in die Kochmütze schlitzen, sollte das Menü gelingen.
Einen Überblick über die Funktionen findet man zudem auf der Homepage des Geräts unter thermomix.vorwerk.de.
Die Nutzung:
Wir haben den Thermomix inzwischen für komplette Menüs, Joghurt, Brote, Puddings, selbstgemachte Mayonnaise, selbstgemachten Vanillezucker, selbstgemachtes Müsli, Smoothies und Eis genutzt – mal mit, mal ohne Guided Cooking – und sind höchst zufrieden mit dem Gerät.
Selbst harte Nüsse zerkleinert er in Sekunden, Gerichte lassen sich teils in wenigen Minuten zubereiten – und dies auf eine gesunde und vor allem zusatzstofffreie Art. Dies war uns wichtig – weg von Geschmacksverstärkern und E-Zutaten, hin zu einem besseren, natürlicheren Essen.
Natürlich, so werden nun manche einwenden, kann man dies auch ohne Thermomix bewerkstelligen. Und ja, dieser Einwand ist berechtigt! Jedoch ist der Aufbau des Geräts und der Rezepte so gestaltet, dass man nicht in drei, vier Töpfen gleichzeitig zugange ist, sondern eben nur ein Gerät benötigt! Selbst eine Sauce Hollandaise, nicht gerade des Kochs Liebling, lässt sich in einem TM5 ohne Mühe zubereiten.
Ein weiterer Punkt ist, dass der TM5 vieles automatisch macht. Während er langsam ein Gericht oder einen Teig rührt und knetet, kann sich Köchin oder Koch anderen Aufgaben widmen.
Etwa dem Schreiben dieses Artikels!
Bisher, und dies ist das Wichtige, hat uns der Thermomix nicht enttäuscht – auch wenn er das logische Denken nicht völlig obsolet macht! Bei einem Salat-Rezept fehlte schlicht und ergreifend der Essig; vielleicht ein Versehen, vielleicht Absicht – uns jedenfalls schmeckte es mit Essig besser. Aber dies sind Kleinigkeiten, viel ist auch eine Frage des Geschmacks. Als Koch kann man sich völlig auf die Rezepte verlassen, zu 99% gelingen sie, wie angegeben. Man kann aber auch eingreifen, variieren … das Essen seinem Geschmack anpassen.
Nach dem Kochen kann alles – bis auf den Motorblock natürlich – in die Spülmaschine. Die Reinigung ist wirklich leicht – zumal eine Bürste für den Thermomix die Spülarbeit erheblich vereinfacht; uns wurde sie als Geschenk überreicht, nachdem wir den Vertrag geschlossen hatten.
Hat man nur rasch einen Pudding gekocht, kann man das Gerät auch sich selbst reinigen lassen – mittels Wasser und Spülmittel, der Heizfunktion und einer mittleren Rührstufe wird alles sauber :-)
Wo ist der Schatten bei all dem Licht?
Zerkleinert man Zucker oder Nüsse, sollte man einen Ohrenschutz zur Hand haben. Der Lärm erinnert an ein startendes Flugzeug; beim ersten Einsatz dieser Art warf ich mich zu Boden im Glauben, eine Boeing 747 würde unmittelbar neben mir abheben.
Auch ist die Waage, untergebracht in den Füßen des Motorblocks, recht empfindlich. Zieht man das Gerät über den Tisch oder die Arbeitsfläche, kann sie leicht kaputtgehen. Daher ist ein Gleitbrett sinnvoll; auf diesen kann man den TM5 ziehen, wie man es braucht. Da die Preise hierfür recht hoch sind, kann man sich ein solches Brett in einer Minute selbst basteln; auch hierzu gibt es bei Youtube ein Video.
Fazit:
Wir möchten den TM5 nicht mehr missen! Er erleichtert nicht nur das Kochen, sondern er verändert es. Hat man früher Vanillezucker gekauft, stellt man ihn heute selbst her. Hat man eine Brotbackmischung gekauft, stellt man sie aus natürlichen Zutaten selbst her!
Und dies schneller, als man denkt!
Der Thermomix TM5 ist schnell, er kann gesund sein und er ist durchdacht. Doch all das hat seinen Preis, und jeder muss wissen, ob er diesen aufbringen kann oder will!