IE 9 Final ist da - First Look
Der neue Internet Explorer 9 von Microsoft ist da - ab sofort kann die finale Version heruntergeladen werden. Natürlich ist eine neue Version des IE auch für uns interessant, und so haben wir uns den Browser angeschaut. Für einen ausführlichen Test ist es noch zu früh, einen ersten Eindruck wollen wir Ihnen jedoch nicht vorenthalten!
Testsystem:
Ich teste den Browser auf einem MacBook aus dem Jahre 2009 (Herbst) mit 4 GB Arbeitsspeicher, einem Intel Core Duo 2.26 und einer GeForce 9400 M.
Als Betriebssystem kommt Windows 7 Prof. 64 zum Einsatz, installiert auf der Bootcamp-Partition, also nicht virtualisiert.
Installation:
Noch lässt sich der Browser nicht über die Update-Funktion auf den Rechner holen. Prominent auf der Startseite von Microsoft findet man jedoch das Installationstool von etwas über einem Megabyte. Hat man dieses auf dem eigenen Rechner gespeichert und ausgeführt, startet die eigentliche Installation.
Wie sehr der Browser mit dem System verknüpft ist, zeigt sich allein daran, dass das Installationstool den Microsoft Explorer schließt, der Rechner als nicht zu nutzen ist.
Nach wenigen Minuten ist die Installation abgeschlossen und der neue Browser begrüßt den User mit ein paar Grundeinstellungen. So kann man zum Beispiel jede URL, die man aufrufen möchte, an Microsoft senden, damit sie dort geprüft wird.
Nach den Einstellungen hält der IE 9 eine kurze Einführung bereit, dann kann das fröhliche Surfen beginnen.
Neues:
Neben neuen Kleidern hat der IE 9 auch neue Funktionen erhalten. So verfügt er nun über einen Download-Manager und eine userfreundliche Add-on-Verwaltung.
Außerdem unterstützt er neueste Technologie wie etwa HTML5 oder Hardwarebeschleunigung seitens der Grafikkarte (GPU).
Geschwindigkeit:
Laut Testberichten soll der IE 9 schneller sein als Firefox. Tatsächlich konnte ich jedoch keinen fühlbaren Geschwindigkeitsvorsprung bemerken. Möglich, dass man diesen mit der Stoppuhr messen kann. Aber im Vergleich zum IE 8 oder dem Firefox 4 RC merkte ich nichts von Tempogewinn.
Surfen mit dem IE 9:
Schon gleich die zweite von mir aufgerufene Seite, basierend auf Joomla, stellte den IE 9 vor ein Problem - die Kommentare auf der Seite wurden nicht angezeigt. Ein Vergleich mit Firefox 4 RC sowie Safari 5.0.4. erbrachte, dass dies tatsächlich ein Fehler des IE ist, denn die beiden anderen Browser zeigten die Kommentare klaglos an.
Weiterhin gefiel dem IE 9 offenbar nicht, dass ich nach der TLD einen Slash sowie einen Anhang hinzufügte. Aus einem .de/typo3 machte der IE sinnloser Weise .de/typo3.com. Das führte natürlich zu einem Fehler.
Die spartanische Optik des IE 9 gefällt, denn sie lässt viel Platz für Webseiten. Die Idee, die Tab-Leiste rechts neben die Adresszeile zu setzen, ist jedoch übertrieben. Bei mehreren offenen Tabs wird's unübersichtlich. Hier hilft es, sie händisch nach unten zu ziehen.
Videos auf Youtube funktionierten ebenfalls nicht sofort - hier teilt einem die Webseite mit, dass man seinen Flashplayer aktualisieren muss.
Fazit:
Hmmm. GPU-Beschleunigung mag sinnvoll sein, Unterstützung der neuesten Technologie erwartet man von einem neuen Browser.
Nicht nachvollziehen kann ich den Jubel mancher Tester, etwa von Chip. Dort feiert man den IE 9, weil er nun einen Download-Manager und eine ordentliche Add-on-Verwaltung an Board hat. Tatsächlich sind das aber Dinge, die andere Browser seit Jahren besitzen. Es wurde also höchste Zeit, dass Microsoft hier nachzog.
Fehler bei der Darstellung mancher Seiten und eine für mich nicht spürbar höhere Geschwindigkeit ergeben letztlich, dass man diesen Brwoser installieren kann, aber nicht muss. Firefox 4 RC hinterlässt hier einen deutlich besseren Eindruck. Ob Microsoft mit dem IE 9 tatsächlich wieder aufholen kann, wird sich zeigen. Für mich besteht nach diesem ersten Blick auf den neuen Browser kein Grund, wieder zum Internet Explorer zu wechseln. Eher das Gegenteil ist der Fall.