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Montag, 1. September 2014 / 18:39

Im Test: Calligra Words

Abgelegt unter Im Test — von G. Arentzen

Schon seit vielen Jahren arbeiten Entwickler an einem speziellen Office für den Linux-Desktop KDE. Einst hieß dieses Projekt KDE-Office, inzwischen nennt es sich Calligra und bietet neben den Standard-Tools wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentation auch ein Tool für Autoren.

Bei den meisten Linux-Distributionen ist Libre Office oder Open Office installiert, nicht Calligra. Das gilt auch für reine KDE-Versionen. Die Suite ist recht schnell auf dem Rechner; hat man bereits ein KDE-Linux, braucht man nur die entsprechenden Pakete in der Softwareverwaltung auszuwählen, und schon geht es los.

Hat man ein GNOME-Linux, werden automatisch KDE-Anteile installiert, was am Ende zu einem Mix führt, der das System instabil machen kann. Hier ist es besser, KDE komplett zu installieren, sodass man bei Beginn der Arbeit auswählen kann, unter welcher Oberfläche man arbeiten möchte.

Muss man Calligra nachinstallieren, ist es wichtig, auch die deutsche Rechtschreibkorrektur zu installieren. Ebenso sollte man im Zuge eines Austauschs und einer Veröffentlichung aus Linux heraus die Microsoft-Schriftarten installieren, damit man wie gewohnt mit Fonts wie Arial, Courier oder Times New Roman arbeiten kann.

Die Textverarbeitung von Calligra heißt schlicht „Words“ und kommt recht spartanisch daher. Das Aussehen orientiert sich dabei an klassischen Office-Programmen, die Symbolleiste wanderte jedoch in eine Seitenleiste. Diese lässt sich zwar abdocken und dann beliebig verschieben, nicht aber unter der Menüleiste befestigen. Damit entfällt auch die Möglichkeit, in der Seitenleiste die Gliederung anzuzeigen, was gerade bei längeren Dokumenten sehr sinnvoll ist, um die Übersicht zu behandeln.

Startet man Calligra das erste Mal, wird man eine Weile darauf verwenden, die Vorlage anzupassen. Selbst wenn man auf spezielle Vorlagen für Manuskripte verzichtet, sollte man doch zumindest die Schriftarten ändern, denn hier sind die Linux-typischen Schriften voreingestellt; auch dann, wenn man die Microsoft-Fonts installiert hat.

Bei meinem letzten Versuch, mit Calligra zu arbeiten, war es noch nicht möglich, deutsche Anführungszeichen einzustellen. Das hat sich geändert – nun kann man in den Autokorrektur-Einstellungen festlegen, welche Anführungszeichen standardmäßig genutzt werden sollen.

Ebenfalls praktisch – der Wort-Zähler wird auf Wunsch in der Fußleiste des Programms eingeführt und zählt dort die Wörter mit, die man bereits geschrieben hat.

Hat man sich seine Arbeitsumgebung eingerichtet, könnte die Arbeit beginnen. Jedoch stellte sich im Test heraus, dass die Rechtschreibprüfung nicht funktionierte. Sie war aktiviert und auch die Sprache stimmte – dennoch zeigte sie jedes Wort als fehlerhaft an.

Als ich in den Einstellungen wählte, dass sie wie in den Einstellungen aktiviert sein soll, verschwanden zwar die roten Striche unter den Worten – nur hatte die Korrektur nun gar keine Lust mehr und verweigerte komplett den Dienst.

Weitere Absonderlichkeiten zeigten sich bei dem Versuch, die Formatvorlagen zu ändern.

Ich tippte Titel, Untertitel und Autorenname ein und zeichnete anschließend den Titel aus.

Untertitel werden offenbar überbewertet, denn hierfür ist keine Vorlage vorhanden. Jedoch kann man neue anlegen. Ich tat dies, und auch für den Autorennamen – und musste feststellen, dass die Vorlage des Titels verschwunden war. So, als habe sie nie existiert.

Ich gab auf, Titel und Untertitel formatieren zu wollen und widmete mich daüfr den Überschriften eins, zwei und drei. Diese sind voreingestellt und ließen sich soweit auch ändern – zumindest Überschrift 1 und 3. Als ich jedoch Überschrift 2 ändern wollte, geschah gar nichts; er nahm die Änderungen einfach nicht an.

An dieser Stelle merkte ich bereits, dass Calligra Words nicht für den Einsatz geeignet ist. Dennoch überprüfte ich die Speichermöglichkeiten und sah, dass man einen Text nicht in Microsofts .docx speichern kann, sondern lediglich im Open Document-Format. Immerhin besteht die Möglichkeit, auch ein eBook im ePub oder Mobi-Format zu erstellen, aber das testete ich nicht mehr.

Bis ein Autor zu diesem Punkt gelangt, hat Calligra Words bereits zuvor in Basis-Funktionen versagt.

Fazit: Calligra Words eignet sich nicht für Dokumente, die jemals das Licht der Welt erblicken sollen. Es gibt keinen Grund, warum man es installieren sollte.

Hinweis: Getestet wurde auf Mint KDE 17, installiert in einer virtuellen Maschine. Als Gastsystem kommt Linux Mint MATE 17 zum Einsatz.

 

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