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Freitag, 8. Januar 2016 / 13:59

Im Test - Das Kindle Fire 7

Abgelegt unter Mobiles Leben — von G. Arentzen

Vorgeschichte:

Amazon ist kein Neuling auf dem Gebiet der Tablets. Schon seit einigen Jahren erscheinen Geräte der Fire-Serie; Tablets, die mit einer Anbindung an das amazoneigene Ökosystem daherkommen, keine Google-Apps aufweisen und zudem überaus einfach zu bedienen sind.

Die Geräte selbst zeichnen sich dabei durch gute Verarbeitung aus, die Technik ist erprobt, die Usability gut.

Im Spätsommer 2015 verdichteten sich die Gerüchte, dass Amazon bald ein neues Fire vorstellen könnte – angesiedelt diesmal im Low-End-Bereich und mit einem angepeilten Preis von etwa 50 Dollar.

Ganz so billig wurde das neue Fire 7 am Ende in Deutschland nicht, doch der finale Preis von 59,95 Euro klang noch immer vielversprechend.

So vielversprechend, dass ich mir die Präsentation und auch die ersten Reaktionen darauf mehrfach schaute und schließlich den „Kauf-Button“ anklickte.

Nun war Amazon nicht der erste Anbieter, der im 7“-Bereich auf niedrigste Preise setzte. Ich selbst hatte mir erst im Frühjahr 2015 ein kleines Android mit eben diesem Formfaktor zugelegt; der Preis war identisch. Jedoch machte selbst das Lesen eines Buchs – und genau dafür hatte ich es erworben – auf dem kleinen Gerät keinen Spaß. Der Bildschirm war schlecht, die Leistung ungenügend.

Die Frage war also, ob Amazon ein ordentliches Gerät abliefern würde, oder ob am Ende wieder ein langsames, nahezu unbrauchbares Stück Technik in der Ecke läge.

Da man bei Amazon wenig falsch machen kann – gefällt ein Produkt nicht, gibt man es zurück – wagte ich den Kauf … und habe es nicht bereut!

Das Gerät im Einsatz:

Das Tablet wird in einer schicken roten Pappschachtel angeliefert. Sie enthält ein Ladegerät, ein USB-Kabel und eben das Tablet.

Die Rückseite des Fire 7 besteht aus griffigem Kunststoff. Alle Anschlüsse und Tasten sind an der Oberkante angebracht, einen mechanischen Home-Button gibt es nicht.
Der Mono-Lautsprecher befindet sich auf der Rückseite im unteren Bereich, daneben sind die üblichen Symbole und Hinweise wie etwa das CE-Zeichen aufgedruckt. Darüber hingegen prangt der Amazon-Schriftzug, eine 2 MP-Kamera sitzt in der linken oberen Ecke; Blitz gibt es keinen.

Die Vorderseite ist glatt und mit Glas bedeckt. Ein schwarzer Balken umgibt den eigentlichen Bildschirm, mittig oben sitzt eine Kamera für Video-Telefonie.

Ich erwarb das Gerät vor allem, um darauf in bequemer Position eBooks lesen zu können. Da ich hierbei auch Skoobe nutze, eine eBook-Ausleihe aus Deutschland, genügt ein einfacher eBook-Reader nicht; es muss ein Tablet sein, auf dem ich die App installieren kann.

Die Auflösung des Fire 7 mit gerade einmal 1026x600 Pixel (171 ppi) wäre eigentlich ein KO-Kriterium für ein solches Vorhaben. Bei dieser groben Auflösung wirken Schriften oft unscharf und pixelig.

Frei hiervon ist das Fire 7 nicht, doch verfügt es über ein IPS-Display, und dieses sorgt dafür, dass man trotz der geringen ppi Details erkennen und Schriften ohne Mühe lesen kann. Selbst längere Sessions sind so möglich.

Bei Filmen oder einfachen Spielen macht sich die geringe Auflösung noch weniger bemerkbar.

Die Leistung des Geräts genügt für die regulären Aufgaben, die ihm zugedacht sind – eBooks lesen, Prime Video nutzen, Audible Hörbücher hören und eventuell durch die Galerie unzähliger Fotos browsen, die dank Apps für iOS und Android-Phones auch auf anderem Wege in die Cloud gelangen können.

Schnelle, actionreiche Spiele bringen den mit 1,3 GHz getakteten Vierkern-Prozessor hingegen rasch an den Rand der Erschöpfung. Selbst das von mir gern gespielte Cross Court Tennis 2 lief nur auf mittlerer Detailstufe flüssig.

Geht es hingegen um hübsch gemachte, aber actionarme Spiele wie zum Beispiel Lara Croft Go, so kann der Fire 7 durchaus mithalten.

Interessant ist, dass das Gerät auch mehrere geöffnete Apps trotz dem einen GB RAM verkraftet. Dies gelingt selbst teuren Geräten großer Hersteller nicht immer. Mein S4 Mini von Samsung zum Beispiel benötigte einen Neustart am Tag, da der völlig ausgelastete Arbeitsspeicher selbst mit einem Task-Manager nicht zu reinigen war.

Gleiches galt für mein ASUS Transformer sowie besagtes 7“-Tablet, das ich für exakt die gleichen Zwecke im Frühjahr 2015 kaufte und nach Erscheinen des Kindle Fire 7 wieder abstieß.

Offenbar hat Amazon einen Weg gefunden, das dem Fire OS zugrunde liegende Android zu optimieren. Vielleicht ist die bessere Speichernutzung aber auch schlicht der Tatsache geschuldet, dass keine einzige Google-App installiert ist. Fire OS 5.x Bellini ist an das Ökosystem von Amazon angebunden; sonst nichts!

Alles in allem lässt sich sagen, dass die Leistung völlig ausreichend ist. Wer mehr will oder braucht, der muss tiefer in die Tasche greifen. High-End-Spiele sollte niemand auf einem Tablet für 60 Euro erwarten!

Nutzt man ein Tablet regelmäßig, landen ganz verschiedene Daten darauf; Apps, Filme und Musik zum Beispiel, vielleicht auch Hörbücher und Fotos.

8 GB Speicher sind da schnell weg.

Zum Glück verfügt das Fire 7 über einen Slot für MicroSD-Karten bis 128 GB. Auf dieser Karte lassen sich auch Apps installieren; gerade in der heutigen Zeit ein wichtiger Punkt, denn Apps erreichen nicht selten die Größe von 500 MB oder mehr.

Hat man eine Karte eingelegt, kann man in den Einstellungen festlegen, ob Apps darauf gespeichert werden sollen.

Nachteile während der Nutzung gibt es keine – sofern man eine schnelle SD-Card erwirbt und hier nicht am falschen Ende spart.

Einzig nach einem Neustart dauert es etwas, bis die auf der Karte abgelegten Apps einsatzbereit sind! Danach lassen sich diese Apps jedoch so zügig bedienen, als lägen sie im internen Speicher.

Kommen wir nun zu Fire OS 5 mit dem hübschen Namen Bellini.

Anders als noch in Version 4 ähnelt dieses OS mehr dem, was man von Tablets und Smartphones kennt. Die Apps landen auf einem Homescreen und können dort in Ordner sortiert werden. Das unselige Rad mit Inhalten aller Art, das manche noch aus Version 4 des Fire OS kennen, ist verschwunden.

Neben dem Homescreen, der auch neu hinzugekommene Inhalte anzeigt, gibt es weitere Screens für Bücher, Filme etc. Hier mischt Amazon installierte Inhalte mit Hinweise auf weitere Apps, die dem User gefallen könnten und die er bequem aus dem Screen kaufen oder installieren kann.

Nimmt man das Gerät für 59,95 Euro, liefert Amazon zudem Werbung an. Diese erscheint jedoch ausschließlich auf dem Sperrbildschirm und verschwindet, wenn man das Gerät entsperrt.

Lästig ist die Werbung also nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall; da Amazon hier für seine eigenen Inhalte wirbt, erfuhr ich von der Serie „Mr. Robot“ – und darüber bin ich sehr froh.

Aber das ist ein anderes Thema! :-)

Dass sich ein solch günstiges Gerät auch eignet, um es einem Kind in die Hand zu drücken, versteht sich fast von selbst. Zumal Amazon wirbt, wie bruchsicher es doch sei.

Damit ein Kind tatsächlich nur sieht, was es sehen soll, kann man Amazon Freetime auf dem Fire 7 aktivieren. Dort ginbt man sehr genau ein, wie lange ein Kind das Gerät nutzen kann und was es sehen darf. So ist es möglich, das Kind unbeaufsichtigt mit dem Fire 7 spielen zu lassen.

Da man beim Kauf von sechs Geräten ein Fire 7 gratis bekommt, ist es ohnehin ein Tablet für die ganze Familie! Zudem bietet Amazon eine spezielle Hülle für Kids an, die dem Tablet noch einmal deutlich mehr Stabilität verleiht und auch noch hübsch anzusehen ist!

Inhalte:

An eBooks mangelt es bei Amazon wahrlich nicht! Unzählige Werke aus allen Genres stehen bereit, um gelesen zu werden.

Bucht man zudem Kindle Unlimmited, kann man auf eine große Leih-Bücherei zugreifen.

Bei den Apps hat sich Amazon für Kindle-Besitzer etwas einfallen lassen - Amazon Underground. Hier werden eigentlich kostenpflichtige Apps und In-App-Käufe komplett kostenfrei angeboten. Der Preis dafür: Amazon analysiert sehr stark das Nutzerverhalten.

Generell muss man natürlich sagen, dass der Amazon App Store nicht die schiere Masse an Apps bietet, die manche aus dem Google Play Store kennen. Dafür ist der Amazon App Store besser sortiert, es gibt deutlich weniger gefährliche Apps. Zudem ist es sehr viel einfacher, eine App zu kaufen. Während es im Play Store keine einheitliche Regel gibt, kauft man bei Amazon einfach so, wie man auch alle anderen digitalen und physischen Waren kauft.

Mit Prime Video hat man Zugriff auf sehr viele Filme und Serien, will man die neuesten Movies sehen, kann man sie wahlweise kostenpflichtig leihen oder kaufen und der eigenen Bibliothek hinzufügen. Per Download landen Filme und Serien auf der SD-Card und können bequem offline geschaut werden, etwa während einer längeren Autofahrt!

Wem das nicht genügt, der kann weitere eBooks aus anderen Quellen auf dem Gerät lesen, sofern sie nicht geschützt sind. Eine App, die ePub liest, ist schnell installiert.

Auch Skoobe lässt sich über den Amazon App Store installieren. Hier sind nahezu alle großen Verlage vertreten, Neuerscheinungen stehen rasch nach Erscheinen zur Verfügung.

Gleiches gilt natürlich für Filme. Netflix ist mit einer eigenen App vertreten, mittels VLC kann man Movies aus anderen Quellen auf das Gerät übertragen und in Ruhe schauen.

Fazit:

Das Kindle Fire 7 ist ein gutes Tablet für all jene User, die mit dem Tablet Inhalte konsumieren wollen. Ob eBooks, Hörbücher, Filme oder Spiele – all das ist möglich. Theoretisch könnte man mit SoftMaker Office für Android sogar arbeiten, aber der Screen ist zu klein. Auf einem 7“-Tablet macht das einfach keinen Spaß!

Wer mehr von einem Tablet erwartet, muss mehr Geld ausgeben. Ich jedenfalls habe den Kauf nicht bereut! Im Gegenteil; ich nehme den Kleinen nahezu jeden Tag zur Hand und nutze ihn!

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