Im Test: FreeOffice 2016 (Linux-Version)
Die neue Version von FreeOffice erscheint am 18. April. Pünktlich zum Release stellte mir SoftMaker eine Testversion zur Verfügung. Drei Programme sind Bestandteil von FreeOffice: Textverarbeitung (TextMaker), Tabellenkalkulation (PlanMaker) und Präsentations-Software (Presentations).
Gearbeitet habe ich mit der TextMaker-Version von FreeOffice, und dies unter Mint 17-3.
Die Vorarbeit:
Um FreeOffice nutzen zu können, ist die Angabe einer eMail-Adresse notwendig. An diese wird der Key gesendet, der einmalig nach der Installation benötigt wird. Zudem findet sich in der Mail auch der Link für den entsprechenden Download. Denn vor der Nutzung haben die Computer-Götter den Download gesetzt. Windows-User laden hierzu einfach die .exe-Datei herunter und installieren sie.
Linux-User haben die Wahl unter verschiedenen Installern. Neben einer .rpm-Daei steht auch eine .deb-Datei zur Verfügung. Außerdem eine gepackte Datei für eher händische Installationen.
Linux Mint ist ein Derivat von Ubuntu und dieses wiederum ein Abkömmling von Debian. Daher wählte ich die .deb-Datei. Ein Doppelklick genügte, um die Installation zu beginnen. Schön ist, dass Mint automatisch benötigte Dateien aus den Paketquellen holte und Abhängigkeiten auflöste.
Nach wenigen Minuten war das Office-Paket installiert und konnte – nach Eingabe des Keys – genutzt werden.
Die Arbeit:
TextMaker aus FreeOffice unterscheidet sich anfangs nicht von dem großen, kostenpflichtigen Bruder. Die Angabe von persönlichen Daten, die Seitenleiste – alles ist so, wie man es von dem Kauf-Paket kennt.
Auch die Bedienung ist identisch; jeder Menü-Punkt findet sich an seinem Platz, in wenigen Sekunden kann die Arbeit beginnen.
Wer zuvor noch nie mit TextMaker arbeitete, findet sich schnell ein. Anders als Microsoft setzt SoftMaker nach wie vor auf die klassische Bedienung mit Menüs und Icons am oberen Bildrand sowie einigen wenigen Optionen in der Fußzeile des Fensters. Damit fällt der Wechsel von anderen Office-Paketen leicht. Zumal die Anordnung der einzelnen Befehle durchweg logisch ist.
Ebenfalls keine Abstriche machen muss der User beim Import von Word-Dateien. Auch .docx lädt TextMaker aus FreeOffice klaglos. Formatierungen und Format-Vorlagen bleiben erhalten, der Text sieht aus, wie es sein soll.
User, die zuvor mit Open- oder Libre Office arbeiteten, freuen sich hingegen über den Import von .odt-Dateien.
Möchte man aus TextMaker auf Thunderbird zugreifen, genügt ein Klick in der Symbol-Leiste. Bequemer geht es nicht!
Gleiches gilt für den Export von Texten; sowohl PDFs als auch ePub-eBooks lassen sich per Klick exportieren.
Ohne Probleme funktioniert auch das Bearbeiten einer Datei auf verschiedenen SoftMaker-Installationen. Im Test bearbeitete ich ein Manuskript erst unter TextMaker aus FreeOffice, legte es dann im -tmd- Format in der DropBox ab – der Pfad kann als Schnellwahl-Pfad angelegt werden – und öffnete das Manuskript anschließend in TextMaker für Android auf meinem Kindle 10. Die Bearbeitung konnte so in knapp einer Minute fortgesetzt werden.
Die wichtigsten Unterschiede:
Kommen wir nun zu den Unterschiedenen zwischen der freien und der offenen Version.
Klappt der Import von .docx klaglos, steht ein Speichern in diesem Format nicht zur Verfügung. Dateien können jedoch im alten .doc-Format gespeichert werden, sodass einem Austausch mit Word-Usern nichts im Wege steht. Wer ein modernes Format bevorzugt, kann den Text auch im .odt-Format speichern; inzwischen kann Word auch dieses Format öffnen und schreiben.
Für die Rechtschreibkorrektur steht natürlich kein Duden zur Verfügung. Stattdessen greift TextMaker auf die in Linux implementierten Wörterbücher von Hunspell zurück.
Gleiches gilt jedoch auch für die kostenpflichtige Standard-Version des Pakets. Nur die Pro-Version bietet professionelle Wörterbücher.
Die Seitenleiste lässt sich nun ausblenden, wahlweise aber auch links oder rechts anzeigen. Sie bietet einen raschen Zugang zu Absatz- und Zeichen-Vorlagen, nicht aber zur Dokument-Strucktur. An deren Stelle findet sich eine Information zu FreeOffice, die jedoch in meiner Test-Version nicht angezeigt wurde.
Fazit:
Die Arbeit mit FreeOffice macht Spaß. Sehr viel mehr, als dies bei LibreOffice der Fall ist. Anders als dieses ist FreeOffice schnell und schlank, es startet in wenigen Sekunden und bietet umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten, die keine Wünsche offen lassen. Mit FreeOffice ist man gut gerüstet. Einzig User, die zwingend im .docx-Format speichern müssen, werden mit FreeOffice nicht glücklich. Für alle anderen lohnt der Download.
Die Einschränkungen sind gering, sie stören im täglichen Betrieb nicht. Zudem sind Komfort-Funktionen wie etwa das Erstellen von eBooks zur Verfügung.
Ein weiteres Goodie: User von FreeOffice können bei Bedarf auf den großen bruder upgraden; und dies zum Upgrade-Preis!
Wenn Sie FreeOffice unter Windows und/ oder Linux nutzen möchten, finden Sie es hier.
Hinweise:
- Bilder: Screenshots
- Dieser Beitrag entstand auf TextMaker von FreeOffice