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Mittwoch, 3. Juli 2013 / 12:39

IMEI-Sperre

Abgelegt unter Mobiles Leben — von G. Arentzen
IMEI bei einem iPhone (zu sehen in den Einstellungen)

Besucht man dieser Tage Facebook, kann er einem nicht entgehen – der Hinweis der Polizei, sich die Seriennummer des Handys oder Smartphones zu notieren, um das Gerät selbst im Falle eines Diebstahls sperren zu lassen.

Wie das mit solchen Tipps ist, wird auch dieser von jedem wohlmeinenden User geteilt, und so findet man den Hinweis überall. Man kann keine tote Ratte schleudern, ohne einen zu treffen.

Okay, tote Ratten sollte man ohnehin nicht schleudern. Aber man sollte zumindest wissen, was es mit dieser Sperre auf sich hat.

Generelles zur IMEI:

Spricht man in diesem Fall von der Seriennummer des Handys, so meint man eigentlich die IMEI – die International Mobile Station Equipment Identity.

Diese Nummer; die von dem Gerät ausgesendet wird, sobald es sich ins Netz einbucht, besteht aus 15 Stellen, die sich in drei Teile aufteilen – einmal den ‘TAC’, der die Zulassungsstelle sowie den Zulassungscode des Geräts angibt (die ersten acht Stellen), dann die Seriennummer (sechs Stellen) sowie eine Prüfziffer.

Abgerufen werden kann die IMEI bei jedem Gerät mit einem sogenannten GSM-Code, den man in die Tastatur des Geräts eintippt. Das gilt auch für Smartphones.

Der Code lautet *#06# – tippt man dies ein, wird der Code angezeigt.

Bei Smartphones findet sich die IMEI auch in den Einstellungen des jeweiligen Geräts; meist unter den allgemeinen Angaben zum Telefon.

Zudem findet man die IMEI oft auf der Packung des Geräts oder – so es sich nicht um ein Unibody-Gerät handelt – auf dem Typenschild unter dem Akku.

Manche Gerätehersteller, wie etwa Apple, vergeben neben der IMEI eine eigene Seriennummer, die sich von jenen sechs Stellen der IMEI unterscheidet. Sie ist für die hier behandelte Netzsperre jedoch unerheblich!

Generelles zum Netz:

Wenn wir heute unser Smartphone oder Handy zur Hand nehmen, nutzen wir in der Regel zwei verschiedene Technologien. Zum einen kommt UMTS zum Einsatz, das viele als 3G kennen. Damit sind hohe Datenübertragungen im Netz möglich; ohne UMTS wären Smartphones ziemlich witzlos.

Zum anderen kommt jedoch auch das alte GSM zum Einsatz, und zwar immer dann, wenn wir eine SMS verschicken oder tatsächlich mit jemandem telefonieren. Fällt UMTS aus, schalten die Geräte zudem auch zur Datenübertragung auf GSM um.

Im GSM-Netz sind viele Funktionen angelegt, welche die Nutzung bequemer machen. Der oben genante GSM-Code zum Beispiel ist fix hinterlegt, sodass ihn jeder User in jedem Netz mit jedem Gerät nutzen kann. Daneben gibt es noch weitere Codes, etwa für Rufumleitungen etc.

All das ist im GSM-Netz implementiert. Da es sich bei GSM um einen Standard handelt, sind die Funktionen theoretisch überall identisch.

Die Sperre aus technischer Sicht:

Wenn ich nun sage, dass die Funktionen theoretisch überall identisch sind, dann bedeutet dies nicht, dass die Netzanbieter jede einzelne Funktion auch in der Praxis anbieten. Und hier kommen wir nun zu der Sperre, von der nun überall die Rede ist.

Um eine IMEI sperren zu können, benötigt man das EIR, das Equipment Identity Register. Es ist ein Bestandteil des GSM-Netzes und in ihm kann der Status einer IMEI-Nummer hinterlegt werden. Meldet man sein Gerät als gestohlen, könnte der Netzanbieter die IMEI im EIR entsprechend vermerken und dort eine Sperre eintragen. Sobald sich das Gerät ins GSM-Netz einbucht, gleicht das EIR des Netzanbieters die ständig ausgesendete IMEI des Geräts mit seinen Eintragungen ab und löst die Sperre aus; das Gerät ist nicht mehr funktionsfähig. Der Dieb hält also ein wertloses Stück Technik in der Hand – nicht mehr.

Kommen wir nun zu meiner Einschränkung zwischen Theorie und Praxis – denn wie ich schon schrieb, stellt nicht jeder Anbieter jede mögliche Technik zur Verfügung. So ist es auch mit einer Sperre via EIR – im Moment wird sie ausschließlich von Vodafone angeboten.

E+ bot sie an, stellte die Möglichkeit aber wieder ein, O2 und die Telekom boten sie nie an.

Betrachtet man sich die Sperre genauer, erscheint sie nur auf den ersten Blick sinnvoll. Sicher, man kann dem Dieb damit die Freude an dem Gerät nehmen. Aber was ist die Folge? Er wird das Gerät ausschalten und wegwerfen – Thema erledigt. Das teure Gerät landet auf dem Müll, der Besitzer sieht es nie wieder.

Sinnvoller ist es, gerade bei Smartphones eine App zu installieren, die das gestohlene Handy ortet. Diese kann jedoch nur funktionieren, wenn das Handy nicht gesperrt wird! Auf diese Weise steigt die Chance, sein Gerät zurückzubekommen. Zudem bieten solche Apps oft auch die Möglichkeit, sensible Daten aus der Ferne zu löschen. Denn selbst wenn ein Gerät per IMEI gesperrt wurde, könnte es der Dieb theoretisch noch immer am PC auslesen und so Zugriff auf sensible Daten erhalten!

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Provider in Deutschland nicht zusammenarbeiten; theoretisch könnte man ein von Vodafone gesperrtes Handy mit einer T-Mobile-Karte nutzen.

Sonstige Tipps:

Die IMEI-Sperre, auch wenn sie bei Facebook noch so stark propagiert wird, erscheint nicht sinnvoll. Was aber sollte man tun?

  • Die Rufnummer des Netzanbieters sowie die Vertragsdaten (Rufnummer, Kennwort, Kundennummer) stets bereithalten, um die SIM bei Verlust sofort sperren zu lassen – das verhindert hohe Kosten durch den Dieb. Denn der Kunde haftet für Schäden, sollte ihm das Handy entwendet werden!
  • Die IMEI-Nummer notieren und – wie die Vertragsdaten – im Zugriff haben. Erstattet man Anzeige wegen Diebstahls, wird einen der Polizist nach der IMEI fragen. Nicht wegen der Sperre, sondern um das Handy im Falle eines Auffindens zu identifizieren und an den Besitzer zurückzugeben.
  • Manche Elektronikversicherungen bieten Handy-Versicherungen an; bei Diebstahl zahlen sie eine gewisse Summe. Das kann durchaus sinnvoll sein, wenn man ein sehr teures Gerät besitzt.

Sollten Sie also bei Facebook über den gut gemeinten Rat stolpern, das Handy im Falle eines Diebstahls sperren zu lassen, wissen Sie nun, was es damit auf sich hat – und warum der Tipp bei Weitem nicht so gut ist, wie er vielleicht klingt!

 

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