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Samstag, 27. Dezember 2014 / 18:50

iOS, Android oder Windows Phone?

Abgelegt unter Subjektives, Mobiles Leben — von G. Arentzen

Bevor ich beginne, ein Hinweis – dies ist ein völlig subjektiver Beitrag, der mein eigenes Empfinden widerspiegelt. Sollte ich damit also den einen oder anderen Fanboy verletzen, so mag es eben so sein! Ein jeder hat seine eigenen Empfindungen und Vorlieben.

Vielleicht finden sich die User, die diesen Artikel lesen, darin wieder, vielleicht auch nicht. Die Debatte ist jedenfalls eröffnet, sollte jemand einen Kommentar abgeben wollen!

Dies gesagt, wiederhole ich die Frage aus der Überschrift: iOS, Android oder Windows Phone?
Ich hatte sie alle, und nun, nach Jahren des Experimentierens, habe ich meinen Hafen gefunden. Aber beginnen wir dort, wo alle guten Geschichten beginnen – am Anfang!

Meine mobile Historie (oder: Auf der Suche nach dem mobilen Paradies!)

Mein erstes Smartphone war nicht mein erstes Erlebnis mit mobilen Systemen. Streng genommen besaß ich bereits ein Smartphone, als es diese Geräte noch nicht gab.
Den Einstieg bildete der Nokia Communicator 9210 mit Symbian. Er war groß, er war verdammt klobig und er entzückte das Herz eines Technik-Freaks mit seinem Können.
Ob eMails, SMS oder Word-Texte; es gab kaum etwas, das ich vermisste. Natürlich synchronisierte ich meine Termine und Adressen mit Outlook, wagte hin und wieder ein Spielchen oder suchte nach neuen, interessanten Anwendungen für mein Gerät.
Die Tastatur des 9210 war angenehm zu bedienen, das Steuerkreuz erlaubte bequemes Navigieren. Zu dieser Zeit glaubte ich, dass kaum etwas Nokias Vormachtstellung in diesem Bereich brechen könne. Der 9210 war damals eines der besten Geräte seiner Art, ich liebte ihn heiß und innig und trug ihn in einer schicken Lederhülle herum, die das ohnehin teure Gerät noch etwas teurer machte.

Auf den 9210 folgte, da er mit der Zeit – wir sprechen über Jahre! – schwächelte, ein PDA mit Windows Mobile. Klein, schick und handlich, mit Stifteingabe und Handschrifterkennung bot er einen noch größeren Komfort in kompakterer Form. Der Akku hielt erfreulich lange, Synchronisation mit meinem PC war ein Klacks und selbst eBooks ließen sich mit dem PDA wunderbar lesen.
Ich trug meine mp3-Dateien mit mir herum, war organisiert und hatte selbst meine Romane stets zur Hand, um unterwegs ein wenig an ihnen zu arbeiten. Gewiss, Texte damit zu verfassen bedurfte einiger Übung, aber Korrekturen oder Anmerkungen ließen sich wunderbar damit vornehmen.

Dieser PDA blieb im Dienst, bis an einem schicksalschweren Tag im Jahre des Herrn 2009 ein iPhone 3GS Einzug hielt. Dieses Gerät faszinierte mit seiner Bedienung und seinen Möglichkeiten, es bot fast all das, was ich von einem mobilen Gerät erwartete und löste alle anderen Geräte binnen weniger Tage ab. Einzig eines konnte ich nicht damit machen – meine Texte damit bearbeiten. Da ich jedoch ein Netbook mein Eigen nannte, war dies akzeptabel.
Natürlich verlangte das 3GS ein Umdenken. Hatte ich zuvor Outlook genutzt, wechselten wir nun zu Mac und damit zu Mail und all den anderen Programmen, die Apple anbietet. Mit mir wechselte auch meine Frau, sodass wir unsere komplette Infrastruktur umstellten; kastenförmige Linux- und Windows-PCs in grau wichen schicken, neuen Macs.
Das iPhone begeisterte mich auf vielen Ebenen. Sehr schnell aber merkte ich, dass dieses Gerät eine Schwachstelle besitzt – das Telefon! Ich hatte schlechten Empfang, ein Gespräch mit anderen artete in Geschrei auf beiden Seiten aus.
Nun mag man mich für altmodisch halten, aber ich bin der Auffassung, dass ein Phone vor allem eines beherrschen sollte - das telefonieren. So kam es, dass meine Unzufriedenheit wuchs. Interessant zu erwähnen ist, dass mir jeder andere iPhone-Besitzer im Umfeld erklärte, er habe all diese Probleme nicht. Beobachtete ich ihn dann aber beim Telefonieren, hörte ich auch von ihm die Hallo-Rufe!

Schließlich erreichte mein Frust einen Punkt, an dem ich die schlechten Verbindungen nicht mehr akzeptieren wollte. Ich suchte nach einer Alternative auf dem hoch gelobten Android-Markt. Dort, so hieß es im Web, sei ohnehin alles besser. Gute Geräte, ein offenes System und preiswerte Apps – man musste den Eindruck bekommen, Android sei das gelobte Land, in dem Milch und Honig fließe.
Meine Wahl fiel auf das Motorola Defy, zu diesem Zeitpunkt ein heiß gehandeltes Gerät und hochgelobt auch in den Fachmagazinen. Doch nicht nur die Berichte und Tests waren es, die mich zu Motorola greifen ließen, sondern auch meine bisherigen Erfahrungen mit diesem Unternehmen. Sowohl das StarTac als auch das Razr hatten mir gute Dienste geleistet. Motorola, das war für mich stets Qualität.
Und ja, im Bereich der Telefonie machte dieses Gerät alles richtig. Endlich verstand ich meine Gesprächspartner wieder, und sie mich.
Dafür, und das stellte ich ebenfalls sehr schnell fest, machte das Android-System alles schlechter als mein iPhone. Offenbar ging es deutlich ineffizienter mit dem RAM um, was dazu führte, dass ich mein Gerät regelmäßig neu starten musste. Apps stürzten zudem ab, ein Update auf Version 2.3 wurde mir vorenthalten – nun erfuhr ich, dass die Gerätehersteller völlig frei darin sind, ihre Nutzer mit Updates zu versorgen oder eben nicht – und der Akku war noch schneller leer, als bei meinem iPhone. Sicher, ich konnte eine Speicherkarte einlegen, den Akku wechseln und Android war offen. Aber dies bezahlte ich mit einem unausgereiften System und der Gefahr, mir selbst im offiziellen Store von Google Viren einzufangen, weil man dort kaum eine Kontrolle bei den eingestellten Apps durchführte.

Lange blieb ich nicht bei Android, sondern kehrte mit dem iPhone 4 und dem folgenden 4S zurück zum Apple-System. Auch, weil unsere Infrastruktur noch immer auf Apple ausgerichtet war.
Die Telefonsituation hatte sich zu meinem Leidwesen kaum geändert, iOS hingegen lief auch in neuen Versionen klaglos. So kam es zu der grotesken Situation, dass ich danke einer MultiSim der Telekom ein iPhone für nahezu jede Anwendung nutzte, aber mit meinem Defy telefonierte.

Natürlich befriedigte mich dies auf Dauer nicht, und schließlich entschied ich mich, Android eine zweite Chance zu geben. Inzwischen war Version 4.2 erschienen, die Smartphone-Welt lag Samsung zu Füßen und ich glaubte, mit einem Samsung S4 Mini glücklich zu werden. Schließlich lagen zwei komplette Android-Generationen zwischen meinem Defy und dem S4 Mini. Gleichzeitig suchte ich auch im Tablet-Bereich mein Heil bei Android und entschied mich für ein ASUS Transformer mit Android 4.3.
Welch eine Fehlentscheidung!
Noch immer kämpfte das Betriebssystem mit den Ressourcen des Geräts. Apps für das Smartphone liefen auch auf dem Tablet, waren aber teils nicht dafür angepasst und wurden einfach skaliert, was zu hässlichem Aussehen führte. Beide Geräte stürzten hin und wieder ab, wenn sie von einer App in den Abgrund gezogen wurden, Neustarts alle zwei Tage waren die Regel und selbst meine Textverarbeitung auf dem Tablet hatte die Angewohnheit, nach einem Wechsel zum Browser den Dienst einzustellen; schade um den Text, den ich zuvor eingegeben hatte.

Verärgert entschied ich mich zu einem radikalen Schritt – ich verkaufte beide Geräte und wandte mich nun Microsoft zu. Neben einem Lumia 925 kam auch ein Surface RT ins Haus.
Und siehe da – beide Geräte taten, was sie sollten. Mit dem Lumia konnte man plötzlich nicht nur telefonieren, sondern auch hervorragend all die anderen Dinge tun, die man von einem Smartphone erwartet.
Und das Surface ließ sich nach etwas Eingewöhnung effizient bedienen. Zwar hörte ich das Klagen anderer Surface-Nutzer, dass man darauf keine Windows-Anwendungen installieren könne, aber in diesen Gesang stimmte ich nicht ein, denn auf einem iPad lassen sich auch keine MacOS-Anwendungen installieren. Nur, weil RT so aussah wie Windows, war es doch kein Windows 8, und das war mir von Anfang an klar.
Eine Weile war ich überaus zufrieden mit diesen beiden Geräten. Sie kommen mit dem RAM aus, Neustarts sind selten, Abstürze ebenfalls.
Einzig die App-Auswahl ist deutlich geringer als jene bei iOS oder Android. Dennoch fand ich stets, was ich brauchte.

Und doch, obgleich ich im Grunde zufrieden hätte sein können, zog es mich wieder zurück zu Apple. Der Grund hierfür liegt darin begründet, dass der Rest unserer Familie noch immer fest in der Apple-Welt verankert ist. Termine und Kontakte, unsere Musik und auch unsere Abend-Unterhaltung, all das liefert Apple. Mit dem Lumia und dem Surface war es stets nötig, Daten doppelt zu pflegen, um sie synchron zu halten.
Gewiss, wir hätten auf einen Anbieter wie Google wechseln können, um so alle Geräte zu verbinden. Aber ehrlich gesagt misstrauen wir Google deutlich mehr als Apple, denn Google macht sein Geld ausschließlich mit den Daten der User. Somit blieb nur, getrennt die Daten anzulegen und aus zwei verschiedenen, getrennten Welten darauf zuzugreifen.
Der letzte Punkt, der mich schließlich zu einer Rückkehr zu Apple bewegte, war jedoch iTunes Match. Ich verfüge über eine sehr große Anzahl legal erworbener Songs und diese auf ein Gerät zu spielen ist nicht möglich. So kam es, dass mir mein geliebtes Weib Match zum Geburtstag schenkte. Auf diese Weise habe ich die Songs stets bei mir, denn sie werden aus der Cloud geladen, wann immer ich sie hören möchte.
Dies funktioniert nur mit Apple-Geräten, und so entschied ich mich, in den warmen Schoß von Apples Ökosystem zurückzukehren.

Am Ende dieser Reise, heimgekehrt zu iPhone, iPad und MacOS, kann ich ein eindeutiges Fazit ziehen:

Apple wusste von Anfang an, wie man Kunden mit mobilen Anwendungen begeistert. Leider holten sie sich niemanden an Bord, der auch wusste, wie man ein sehr gutes Mobiltelefon baut. So kam es, dass das als „iPod mit Telefon“ vermarktete iPhone in eben dieser für mich wichtigen Disziplin versagte und mehrere Generationen ins Land gehen mussten, ehe man ein iPhone auch wirklich zum Telefonieren nutzen kann.

Google setzte dem mit Android ein offenes System entgegen, das mich in jeder von mir getesteten Version enttäuschte. Schon der Unterbau ist in meinen Augen unausgereift, dass die einzelnen Gerätehersteller eigene Versionen kreieren können, macht es nicht besser. Android ist völlig in diverse Versionen zerfasert, die Update-Politik der Anbieter ist grauenhaft und mit der Offenheit kommen Gefahren, die Schutzvorkehrungen notwendig machen. Diese jedoch führen zu noch schlechterer Performance. Der RAM wächst von Generation zu Generation – aber dies erscheint mir nur eine Zwangsmaßnahme, um die Geräte endlich performanter zu machen. Apple kommt bei seinen neuen iPad Air-Modellen mit einem Gigabyte RAM aus, Android-Anbieter brauchen das Doppelte und schaffen es gerade so, die gleiche Performance zu erreichen.
Universal-Apps, die auf Smartphones und Tablets laufen, sind oftmals nicht auf große Displays angepasst und werden skaliert, was zu unschönen Grafiken führt.
Android 5 macht die Sache nicht besser. Ein neues Basis-System verlangt von den App-Anbieter, dass sie ihre Apps anpassen. Tun sie das nicht, und greifen ihre Apps auf die entsprechenden Teile des Betriebssystems zu, stürzen die Anwendungen ab. User sind also auf eine schnelle Reaktion der App-Anbieter angewiesen.

Bleibt noch Windows Phone im Bereich der Smartphones; in meinen Augen ein unterschätztes Betriebssystem. Wäre nicht die Apple-Infrastruktur bei uns, ich hätte das Lumia nicht aufgegeben. Kann man mit der kleinen App-Auswahl leben, findet man bei Windows Phone großartige Geräte mit coolen Ideen und schneller Hardware, die in Sachen Effizients Apple in nichts nachsteht. Und so verabschiede ich mich von Windows Phone durchaus mit einem weinenden Auge, denn ich habe es gerne genutzt.


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