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Mittwoch, 6. November 2013 / 13:58

Linux Mint als Ersatzsystem

Abgelegt unter Linux, System, Subjektives — von G. Arentzen

Dies ist ein überwiegend subjektiver Bericht über die Arbeit mit Linux Mint.
Grund, warum ich mich in den letzten Tagen intensiv mit dieser Distribution beschäftigt habe, sind die hier im Blog bereits erwähnten Probleme mit Windows 8.1 im Zusammenspiel mit dem Media Center.

Starte ich auf meinem PC nämlich Windows, neckt mich das System hin und wieder mit dem Hinweis, ich möge es doch bitte aktivieren.
Was ich auch gerne tun würde, ehrlich. Aber es geht nicht! Umso ärgerlicher, dass diese Meldung dann auftaucht, wenn man sie so gar nicht gebrauchen kann. Etwa, wenn ich gerade an meinem Roman arbeite oder ein Spiel zur Entspannung gestartet habe.

Um diesen Unterbrechungen zu entgehen, startete ich vor einigen Tagen testweise das als Dual-Boot installierte Mint, richtete es vollends ein und war gespannt, inwieweit mir Linux als Ersatz dienen kann.
Zum Einsatz kommt dabei Version 15 der Distribution – Codename Olivia.

Generelles:

Entscheidet man sich für das aktuelle Mint, hat man die Auswahl zwischen mehreren Desktop-Umgebungen. Gnome selbst ist nicht dabei, dafür zwei Abwandlungen – Cinnamon oder Mate.
Beide Umgebungen entstanden aus dem Wunsch heraus, traditionelle Bedienkonzepte zu erhalten; etwas, das nach den großen Änderungen, die Gnome 3 brachte, notwendig wurde.

Wer das alte Gnome-System mit zwei Leisten beibehalten möchte, greift nun zu Mate, einer Weiterentwicklung von Gnome 2. Das speziell entwickelte Mint-Menü gestaltet dabei den Zugriff auf Programme sehr komfortabel.
Cinnamon mischt hingegen Elemente von Gnome 2 und Gnome 3, bietet eine Menüleiste sowie ein übersichtliches Startmenü, in dem die verschiedenen Programme nach Obergruppen sortiert zu finden sind.

Ich entschied mich für Cinnamon, denn dieses Konzept gefällt mir am besten. Zudem dürfte es der Desktop sein, der Windows-Umsteiger am ehesten vertraut ist. Windows-8-Flüchtlinge finden sich bei Linux Mint mit Cinnamon sofort heimisch, ebenso Zwangsmigranten von XP!

Installiert man ein Linux, werden eine große Anzahl verschiedenster Programme auf die Festplatte gepackt. In der Regel ist der Rechner für Basis-Aufgaben gerüstet, sobald die Installation nach einem finalen Neustart abgeschlossen ist.
Bei Linux Mint ist es nicht anders. Mehr noch – die Macher gehen einen Schritt weiter, denn anders als andere Distributionen werden hier zahlreiche Codecs für Multimedia-Formate installiert; inklusive der Adobe Flash Player und ein Treiber, um kopiergeschützte DVDs abspielen zu können. Startet man also VLC, kann man nahezu jede Datei, ob Audio oder Video, wiedergeben.

Der sonstige Umfang an Programmen entspricht dem Standard – Thunderbird ist für eMails zuständig, Gimp für grafische Aufgaben und Libre Office steht für Office-Aufgaben bereit.

Daneben gibt es natürlich ein paar weitere Tools und Programme, jedoch überraschender Weise keine Spiele!

Zusätzliche Software kommt wahlweise über das Web per Download und Installation, dem Paketmanager Synaptec oder einem Mint-eigenen Softwaremanager auf den Rechner. Zur Wahl steht hier eine große Auswahl an Programmen, die nahezu jeden Anwendungsbereich abdeckt.

Updates werden über einen eigens entwickelten Update-Manager eingespielt, aktuelle Treiber für AMD- oder NVIDIA-Grafikkarten lassen sich per Klick einbinden.
Dank einer Live-CD und übersichtlichem Installationsmenü sowie der kompletten Installation und den sehr gut zu bedienenden Desktop-Alternativen dürfte es zur Zeit keine Linux-Distribution geben, die sich besser für Ein- und Umsteiger, aber auch für versierte User eignet, als Linux Mint.

Spezielles:

Wenn all meine System laufen, schreibe ich meine Texte mit Textmaker (Softmaker Office) und verwalte meine Notizen und Konzepte mit Evernote.
Die Frage bei einem Wechsel zu Linux war also, ob mir beides auch weiterhin zur Verfügung stehen würde.

Softmaker Office wäre theoretisch kein Problem, denn dieses Programm gibt es nativ für Linux. Praktisch hätte ich jedoch für einen überschaubaren Zeitraum knapp 40 Euro für ein Update einer alten Linux-Version, die ich aus vergangenen Tagen noch besitze, zahlen müssen. Und dies wollte ich aus nachvollziehbaren Gründen nicht.
Evernote, so verriet mir ein Blick auf deren Webseite, gibt es für Mac und Windows, nicht aber für Linux.

Was also tun?

Sicher, ich hätte meine Texte mit Libre Office bearbeiten können, aber ich bin ehrlich – ich mag das freie Office nicht. Es ist träge, die Rechtschreibkorrektur ist schlecht und die Kompatibilität mit MS Word nicht so gut, wie ich es mir wünsche. Meine Formatvorlagen, erstellt unter Textmaker, mag Libre Office nicht und zerstört meine hübschen Überschriften, Abschnittsteiler oder Fußnotenformatierungen.
Und auch für bei Evernote hätte ich nicht völlig auf verlorenem Posten gestanden, denn man kann auch per Browser auf seine Notizbücher zugreifen.
Dennoch entschied ich mich für einen anderen Weg und installierte über die Softwareverwaltung nicht nur Wine, sondern auch PlayOnLinux, ein Wine-Aufsatz, der die Installation von Windows-Programmen vereinfachen soll.

Zu meinem Erstaunen ließen sich sowohl Softmaker Office als auch Evernote binnen weniger Minuten installieren und starten.

Ein Test ergab, dass Textmaker stabil läuft; ich habe inzwischen einige Seiten geschrieben, bearbeitet und gespeichert. Abstürze oder verlorene Inhalte hatte ich keine zu beklagen!

So kam es, dass ich etwa dreißig Minuten nach meinem Umstieg – Linux war bereits installiert – an meinem aktuellen Text arbeiten konnte.
Dafür sorgte auch die Installation von Opera 12.xx. Dessen Synchronisationsfunktion nutze ich seit Jahren, sodass ich auf Linux binnen kürzester Zeit meine Bookmarks zur Verfügung hatte.
Der letzte Punkt, den ich abzuarbeiten hatte, war die Cloud-Unterstützung. Es zeigte sich jedoch, dass ich Dropbox aus dem Softwaremanager heraus installieren konnte, gleich nach Opera.

Zur musikalischen Berieselung während der Arbeit trug anfangs VLC bei, der den Weblink meines bevorzugten Webradios (allgold.ie) wiedergab.
Inzwischen habe ich hierfür jedoch Streamtuner 2 entdeckt, der das Webradio nicht nur abspielt, sondern auch die Lieder mitschneidet und sie als Datei ordentlich mit Künstler und Liedname versehen auf meiner Festplatte ablegt.
Mails empfange und versende ich mit Thunderbird, hier lobe ich mir IMAP-Konten, denn so habe ich Zugriff auf meine Mails, die ich unter Windows mit Outlook verwalte.

Auch Spiele habe ich inzwischen installiert. Neben Steam für Linux – ich jage Untote in Left for Dead 2 – habe ich mich auch für ein paar Linux-Spiele entschieden. Brauche ich ein paar Minuten Entspannung zwischen zwei Absätzen, jage ich mit Wilbert über die Pisten von SuperTuxKart. Praktisch ist, dass Mint mein älteres Gamepad von Hama ohne weitere Installationen erkannte; ein Kart-Rennen macht mit solch einem Controller sehr viel mehr Spaß als mit WASD und Maus.
Nicht probiert habe ich, reine Windows-Spiele mittels Wine zum Laufen zu bringen. Wahrscheinlich würde das eine oder andere funktionieren, aber dazu sehe ich aktuell keine Notwendigkeit; das, was ich habe, genügt mir.

Seitenblick: Windows XP

Es gibt noch etliche User, die Windows XP einsetzen. Jene, die nicht wechseln, werden bald ohne Unterstützung seitens Microsoft sein, denn der Support endet in wenigen Monaten.
Viele werden die Gelegenheit nutzen, um sich neue Rechner mit Windows 8 zuzulegen. Aber es gibt sicherlich User, die aus finanziellen Gründen nicht wechseln können – weder das Betriebssystem noch die eventuell benötigte Hardware sind billig.

All jenen, die vor diesem Dilemma stehen, empfehle ich einen Wechsel zu Linux Mint. Die Installation ist einfach, die Bedienung eingängig und Linux bietet heute schon Programme für nahezu jeden Zweck.
Vor allem aber erhält man all das kostenlos unter www.linuxmint.com – es fallen keine Zusatzkosten an.

Fazit:

Linux Mint 15 bietet ein stabiles, sicheres System, das mich mit allem versorgt, was ich brauche – und darüber hinaus noch mit einigen Tools mehr.
Dank Wine muss ich nicht einmal auf meine Windows-Programme zu verzichten und kann wie gewohnt an meinen Texten arbeiten. Das ist mehr, als ich bei meinem Ausweichversuch erwartete – einmal mehr wurde mein ohnehin guter Eindruck von Mint bestätigt.

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