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Freitag, 13. Januar 2017 / 16:00

Mit dem Nokia 6150 auf Reisen!

Abgelegt unter Mobiles Leben — von G. Arentzen

Hinweis:

Am Ende des Artikels finden Sie ein PDF des Beitrags - Sie können dieses Speichern und in Ruhe offline lesen, etwa auf einem Tablet.

Vorgeschichte:

Hatten Sie ein Nokia?
Wahrscheinlich!

Oder waren Sie eher der Siemens-Typ? Gar ein Motorola-Fan, so wie ich? Mein letztes Handy war ein Motorola V3i Rzar.

Egal welche Marke – Handys bestimmten über Jahre hinweg unser mobiles Leben. Nicht in dem Maße, wie es Smartphones tun, aber sie waren letztlich doch ein Muss für jeden, der nicht unter einem Stein lebte und mit der Zeit gehen wollte.

So zumindest empfand ich es, doch als Trainer für T-Mobile und später Filial-Verantwortlicher bei Vodafone muss man wohl so denken.

Ich kam früh mit Mobilfunk in Kontakt – schon 1993 erwarb ich mein erstes Handy. Bedenkt man, dass das moderne GSM-Netz, noch heute Grundlage unserer mobilen Telefonie, erst 1992 in Deutschland startete, also wirklich früh.

Mein erstes Nokia ließ jedoch bis 1996 auf sich warten; damals erwarb ich ein 1610. Leider ging es im Laufe der Zeit verschollen; ich gab es meinen Kindern als Spielzeug, nachdem es durch einen Defekt unbrauchbar wurde.

Sie gaben dem armen Ding dann den Rest …

Ab 1998 arbeitete ich für T-Mobile und nun kannte meine Leidenschaft für Handys keine Grenzen mehr. Ich hatte viele; manche nur Tage oder Wochen, andere länger.

Zu dieser Zeit kam auch das Nokia 6150 auf den Markt – seiner Zeit das wohl beste Business-Handy. Es war das erste Dualband-Handy der Finnen und unterschied sich optisch durch einige Feinheiten vom nahezu baugleichen 6110, welches nur für das D-Netz erschien.

Die reine E-Netz-Variante 6130 war optisch hingegen identisch.

Das Handy verfügte zu seiner Zeit über einige erstaunliche Fähigkeiten:

  • Infrarot-Schnittstelle (IrDA)
  • Speicher für eigenen Klingeltöne
  • Bild-SMS – auf diese Weise konnten Betreiber-Logos genutzt werden.
  • Speicher für Rufnummern
  • Spiele
  • Kalender, Wecker etc.
  • Möglichkeit, ein Datenkabel anzuschließen
  • Nach einem Update konnte die Rechtschreibhilfe T9 genutzt werden.
  • In Verbindung mit der (sehr teuren) Nokia Data Suite konnte man Termine und Kontakte mit dem PC synchronisieren.
  • Auf der Rückseite des Geräts war ein Anschluss für Autohalterungen verbaut.

Es war das Top-Gerät von Nokia; jeder Geschäftsmann wollte und musste es haben, gekauft wurde es aber auch von Enthusiasten.

Ich selbst hatte ebenfalls ein solches Gerät, doch wir tauschten es später gegen ein Nokia 7110; das erste funktionsfähige WAP-Handy in Deutschland. 

Nun schreiben wir das 2017; im Rahmen meiner im vorletzten Jahr begonnenen Handy-Sammlung kehrte ein perfekt erhaltenes Nokia 6150 zu mir zurück – und ich nahm es mit in unseren Kurzurlaub!

Das Gerät:

Mein Nokia 6150 ist in schicken Dunkelblau gehalten; die damals typische Farbe für das Gerät. Es wurde auch in Rot verkauft, die Signaturfarbe des 6150 war jedoch jenes tiefe Blau, welches man auch auf den Bildern sieht.

Das Cover konnte gewechselt werden, sofern man einen Torx zur Hand hatte; dies habe ich jedoch nie getan, da die meisten Schalen ohnehin für das 6110 gedacht waren. Sie ließen sich auch auf ein 6150 aufsetzen, jedoch ging dann die optischen Unterschiede zwischen beiden Modellen verloren – (siehe Bild 3).

Das Gerät ist optisch und technisch in einwandfreiem Zustand. Soweit ich weiß, handelt es sich bei allem um Original-Teile; auch beim Akku.

Ein Datenkabel lag dem Gerät nicht bei, auch keine Verpackung oder ein Ladegerät. Zum Glück passen bei alten Nokia-Geräte jedoch die Akkus anderer Modelle und ich habe ein Ladegerät vom kleinen Bruder der 61er Reihe – dem 5110.

Das Gerät war zurückgesetzt; keine alte SMS; keine alten Rufnummern etc. Im Grunde konnte ich es laden, eine SIM-Karte einsetzen – und loslegen.

SIM? SIM!

Damals wie heute gilt – ein Handy ist kein Handy, solange man keine SIM-Card einsetzt. Erst diese ermöglicht es, mit anderen zu kommunizieren.

Sicher, den Notruf kann man auch ohne solche SIM wählen, mehr aber nicht

Eine SIM-Karte wird dem User vom Netzbetreiber oder Provider – also Reseller wie Debitel – zur Verfügung gestellt; man kann sie als Vertrag oder als Prepaid-Karte haben und sowohl ALDI als auch LIDL, REWE, EDEKA etc. verkaufen die Dinger.

Da das Nokia 6150 ein Dualband-Gerät ist, hatte ich also die Wahl – und entschied mich für die Multi-SIM der Telekom. Die SIM-Karten dieses Anbieters sind heute soweit als möglich abwärtskompatibel und somit für diesen Versuch bestens geeignet.

Dank eines Adapters wurde aus der Mikro-SIM wieder eine Mini-SIM, denn genau die braucht das 6150.

Mini?

Ja, Mini-Sim, denn die Fullsize-SIM ist nicht jene, die man in Handys schob. Es ist eher das Scheckkarten-Große Plastik-Ding, welches einst in Autotelefona kam und aus dem man seit dem Handy-Zeitalter die SIMs bricht.

Die Mini-SIM kam in Handys.  

Die Micro-SIM in die ersten Smartphones und …

… die Nano-SIM ist nun die aktuelle Größe für das iPhone 6, das Galaxy 7 und was noch auf dem Markt kreucht und fleucht. 

Der Versuch:

Tag 1:

Wie alle funktionsfähigen Handys meiner Sammlung hatte ich den Akku „trainiert“, etwas, das sich bei Li-Ion-Akkus lohnt. Bedenkt man, dass der Akku 18 Jahre alt ist, war dies sicherlich kein Luxus.

Eine zweite Vorbereitung betraf die Kontakte. Auf meinem iPhone sind Rufnummern und Adressen von unzähligen Leuten gespeichert; auf dem Nokia und der darin befindlichen SIM keine einzige. Also speicherte ich jene Namen ein, die ich während des Urlaubs garantiert anrufen werde; die Kinder zu Hause, meine Mutter und auch meine Frau – sollte sie zum Beispiel im Hotel bleiben, ich hingegen einen Bummel machen!

Weitere Vorbereitungen waren nicht nötig!

Während der Fahrt steckte mein Smartphone in der Halterung und wies uns mit lieblicher Stimme den Weg. Das Nokia hingegen lag auf einer Ablage; eingeschaltet und bereit, Anrufe und SMS zu empfangen.

Hierzu ein Einschub für jene, die keine Multi-SIM kennen: Es handelt sich um ein Angebot, bei dem man ZWEI SIM besitzt, aber nur EINE Rufnummer.

Die Zweitkarte ist wahlweise für ein weiteres Smartphone oder ein Tablet gedacht, nicht aber dazu, zwischen dienstlichen und privaten Anrufen zu trennen!

Beide SIM-Karten sind im Netz eingebucht, beide signalisieren eingehende Anrufe und mit beiden kann man – natürlich nicht zugleich – telefonieren.

SMS kann jedoch nur ein Gerät empfangen; welches, wählt man mit dem GSM-Code *222# aus. Gibt man diesen Code ein, ist das betreffende Gerät für den Empfang und den Versand bereit.

Natürlich testete ich dies während der Fahrt und natürlich ist die Bedienung, hat man seit dem iPhone 3GS nur Smartphones, recht gewöhnungsbedürftig. Man muss tatsächlich die Tasten drücken, manche mehrfach, um einen Buchstaben zu tippen …

Meine erste Testperson war meine Mutter; Besitzerin eines Lumia 925. Sie konnte die SMS problemlos empfangen und auch auf sie antworten. Lediglich Emoticons aller Art bereiteten dem 6150 Probleme; er zeigte lediglich zwei Fragezeichen an. Die regulären, handgemalten Smileys wie etwa :-) kamen jedoch an; bei ihr wie bei mir.

An einem zweiten Test während einer Rast im McCafé beteiligte sich meine Frau, Besitzerin eines iPhones.

Sie empfing meine SMS, konnte mir aber keine senden. Wann immer sie es versuchte, kam eine iMessage auf dem iPhone an. Sie hätte tatsächlich iMessage komplett deaktivieren müssen, nur um mir eine Test-SMS zu schicken; danke Apple, dass du den Usern die Möglichkeit genommen hast, eine Nachricht auf Wunsch per SMS zu schicken.

Weitere SMS gingen an die Kinder, sie alle empfingen sie.

Damit war dieser Test abgeschlossen – SMS funktioniert auch bei einem solch alten Gerät klaglos, der Empfang von iPhones ist jedoch davon abhängig, ob der Empfänger auch iMessage auf anderen Geräten nutzt.

Ein bereits am Vorabend gestarteter Test meldete sich unvermittelt und lautstark – der von mir gestellte Wecker klingelte. Somit ist die alte Organizer-Funktion noch immer praktisch, braucht man rasch einen Wecker.

Nachdem wir die Fahrt aufgenommen hatten, telefonierte ich ein wenig mit dem Nokia. Der Empfang war hierbei sehr gut, die Sprache klar; sowohl auf meiner, als auch auf der anderen Seite.

So kam es, dass ich lange und fröhlich telefonierte. Selbst dort, wo das iPhone schwächeren Empfang anzeigte, schwächelte das Nokia 6150 dank Antenne und starkem Empfang nicht!

Im Hotel dann schaute ich auf das Display – die Akku-Anzeige hatte keinen Balken eingebüßt.

Dabei blieb es, bis ich mich abends zur Ruhe begab – und das iPhone wie jede Nacht am Strom nuckeln ließ!

Der zweite Tag:

Wie bereits am Vortag nutzte ich das Nokia, wo ich nur konnte. Kurze Meldung, dass alles in Ordnung sei – eine SMS.

Kurzer Anruf, um etwas mit meiner Mutter zu besprechen – das Nokia war mein Freund.

Lediglich im Hotelzimmer, umgeben von Beton, war die Sprachqualität ungenügend. Meine Mutter verstand mich, ich sie jedoch nicht! Dies änderte sich, kaum dass ich das Hotel verließ!

An jenem Tag nutzte ich das Gerät mehrfach. Ich spielte, während wir auf den Beginn der Kino-Vorstellung warteten, sogar die drei kleinen Spiele, die Nokia einst den Usern gönnte.  

Nun war der Akku-Stand um drei Striche gefallen.

Auf dem Weg vom Kino zum Hotel gab ich dem Akku dann den Rest; bis auf einen Strich war er herabgesunken, als wir dort ankamen. Gierig saugte das 6150 am Strom – genau wie das iPhone.

Der Rest der Reise:

Den Rest der Reise nutzte ich das Gerät wie bisher; Telefonate, SMS und der Wecker klingelte, zudem spielte ich Memory.

Während der Rückreise am vierten Tag telefonierte ich wieder recht viel, am Abend war der Akku fast leer; wieder hatte er zwei Tage intensiver Test-Nutzung durchgehalten.

Fazit:

Es war ein überaus spannendes Erlebnis, ein Handy von 1998 zu nutzen. Zwar steckte iPhone in der Tasche, aber wirklich genutzt hatte ich es selten.

Gewiss, ein 6150 verfügt weder über eMails noch über WAP. Kein Wetter, kein Facebook – nichts.

Dafür tut es, was es tun soll, auch 19 Jahre nach seiner Geburt noch immer ohne Klagen. Es erinnerte mich an Termine und die Medikamenteneinnahme, ich konnte mir mit den Spielen die Zeit vertreiben und der Empfang war teilweise besser als mit einem iPhone; vor allem auf der Autobahn konnte ich dies vergleichen.

Zudem kam es zu einem netten Gespräch im Restaurant, als der Kellner das Nokia auf dem Tisch liegen sah; wir schwelgten gemeinsam in Erinnerungen.

Natürlich ist es kein Ersatz für ein Smartphone; aber es ist noch immer ein tolles Stück Technik, mit dem man rasch Nachrichten schreiben und Anrufe tätigen, sich die Zeit vertreiben und sogar Termine festlegen kann.

Alles in allem also ein gelungenes Erlebnis mit einem waren Schmuckstück meiner Sammlung!

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