Play Store oder Amazon?
Neben dem iPhone besitze ich auch ein Android-Gerät. Wie jeder weiß, leben Smartphones überwiegend von den unzähligen Apps, und diese müssen auf das Gerät geladen werden.
Bei Apple gibt es den App Store - fertig. Über ihn bezieht man kostenfreie und kostenpflichtige Apps, eine Alternative steht nur jenen zur Verfügung, die ihr Gerät mit einem Jailbreak entsperrt haben. Aber darauf gehe ich an dieser Stelle nicht weiter ein.
Bei Android hingegen sieht es anders aus. Neben dem offiziellen Google Play Store (ehemals Marketplace) gibt es weitere Anbieter, die Apps vertreiben. Hardwarehersteller bieten auf ihre Geräte zugeschnittene Apps an, und auch Amazon ist mit einem breiten Angebot an Apps vertreten. Besitzer eines Kindle Fire oder Kindle Fire HD sind sogar auf das Amazon-Angebot angewiesen, denn sie haben keinen Zugang zum Play Store.
Weiterhin können Entwickler ihre Apps auch direkt verkaufen, wie es etwa Softmaker mit seinem Office für Android tut. Die Programme werden einfach auf das Android-Gerät kopiert und dort installiert; fertig.
Als Besitzer eines Motorola Defy mit Android 2.2.x stehen mir all diese Wege offen. Neben dem Icon für den Play Store prangt jene s des Amazon App Stores; das ist auch sinnvoll, denn täglich bietet Amazon eine sonst kostenpflichtige App zum kostenlosen Download an.
Die Auswahl stellt einen aber auch vor die Frage, wo man seine App kauft. Bei einigen Programmen hat man keine andere Wahl, als Google zu nehmen; das Angebot von Amazon wächst zwar ständig, aber noch sind längst nicht alle Entwickler und Anbieter dort vertreten.
Was aber tun, wenn ich eine App hier und dort haben kann?
Eine Weile war ich mir unsicher, doch dann ereignete sich eine Anekdote, die diese Wahl abschließend und zugunsten Amazons entschied.
Folgendes geschah:
Bevor Amazon in Deutschland seinen App Store eröffnete, installierte ich über Googles Marketplace den sehr guten eBook-Reader Aldiko.
Dieses Programm zeigt nicht nur ePub-eBooks an, sondern bietet auch eine Schnittstelle zu verschiedenen Shops. Dort fand ich vor einigen Tagen ein kostenfreies Buch, das mir gefiel; ich wollte es also erwerben. Der Kauf sollte über den Play Store abgewickelt werden, was im Grund kein Problem gewesen wäre. Als ich jedoch "bezahlen" wollte - der Preis betrug wie gesagt 0 Euro - teilte mir der Store mit, dass dieser Anbieter meine eingegebene Kreditkarte nicht akzeptieren würde, ich müsse eine andere Zahlweise wählen.
Bis zu diesem Moment war mir nicht bewusst gewesen, dass es keine zentrale Zahlstelle gibt, wie ich es von Apple kenne, sondern die Anbieter selbst abrechen - und darum auch entscheiden, welche Zahlweisen sie akzeptieren. Jener, der das Buch anbot, nahm zwar VISA und Mastercard, aber keine AMEX. Eine Zahlung über die Telefonrechnung sah er ebenfalls nicht vor.
Um also ein kostenloses Buch kaufen zu können, hätte ich meine VISA aus dem Geldbeutel kramen und eine neue Zahlweise anlegen müssen. Das war mir ehrlich gesagt zu aufwendig; immerhin zeigte der Wecker bereit 02:50 Uhr und ich lag, eingehüllt in eine warme Decke, in meinem Bettchen.
So kam es, dass ich das Buch nicht kaufte ...
Dieses Problem, so wurde mir im Nachgang klar, würde sich künftig auch bei anderen Apps ergeben.
Und: Keine zentrale Zahlstelle bedeutet auch, dass die Daten an ganz verschiedene Leute wandern.
Das gefällt mir nicht, so dass ich davon absah, drei, vier verschiedene Zahlarten anzulegen.
Bei Amazon habe ich das Problem nicht. Hier sind meine Daten hinterlegt, sie gelten für alle Käufe. Als ich vorgestern eine App aus dem Amazon App Store nach dem Testzeitraum freischaltete, war es völlig problemlos und binnen von Sekunden erledigt.
Damit ist für mich die Entscheidung gefallen - wenn Apps für Android, dann Amazon. Sorry, Google ...