Rundfunk-Abgabe ab 2013
In wenigen Tagen ist es soweit - der Rundfunkbeitrag kommt. mit 17,98 Euro pro Wohnung ersetzt er die bisherigen Gebühren, welche von der GEZ eingezogen wurden.
Das ist schon eine Weile bekannt, nun aber laufen viele Sturm gegen diese Regelung.
Denn sie betrifft nun alle - egal, ob entsprechende Geräte vorhanden sind, oder nicht. Gerade das sehen viele als ungerecht an.
Ebenfalls im Kreuzfeuer der Kritiker - Jörg Schönenborn, der mit seiner Äußerung zu dem Thema offenbar die Gemüter zusätzlich erhitzt hat.
Laut Focus sagte er, es handele sich um eine "Demokratie-Abgabe". In dem Artikel heißt es:
[…] Eigentlich ist es bei uns gesellschaftlicher Konsens, dass wichtige Strukturen für das Zusammenleben gemeinschaftlich finanziert werden, und zwar egal, ob sie jeder persönlich nutzt oder nicht“ […] Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, deren Fernseh- und Radiosender sowie Internetseiten durch die Beiträge finanziert werden, seien solch eine „Struktur für das Zusammenleben“, schließlich würden sie „das Funktionieren unserer Demokratie“ sichern. […]
Kritiker nennen Schönenborn nun überheblich und arrogant und fragen, ob tatsächlich derart viele Programme in Radio und TV für nahezu 8 Milliarden Euro nötig seinen.
Ich finde - ja.
Das Programm der Öffentlich-Rechtlichen ist in meinen Augen sehr viel besser als das, was uns das Privatfernsehen vorsetzt. Ohne die notwendigen Abgaben ist ein solch qualitativ gutes Programm aber nicht zu bewerkstelligen.
Zudem frage ich mich, wie viele Menschen es gibt, die tatsächlich kein TV-Gerät, kein Radio, kein Smartphone, keinen PC und kein Tablet haben. Wie viele Menschen sind also tatsächlich von dieser vermeintlichen Ungerechtigkeit betroffen?
Wobei ich zugeben muss, vor einigen Jahren ebenfalls ein Gegner von GEZ etc. gewesen zu sein. Dann aber wurde mir klar, wie wichtig die Öffentlich-Rechtlichen sind. Heute denke ich, dass nicht nur das Programm von ARD, ZDF etc. deutlich besser ist, als das der privaten Konkurrenz, sondern auch der Service. Die Online-Mediatheken etwa, oder die Tagesschau-App.
Erstaunlich auch, dass sich kaum einer über die Zwangsabgaben aufregte, die wegen der Verschlüsselung privater Sender fällig wurde und die jeder Nutzer von digitalen Angeboten zahlen musste. Das vermeintliche "Free-TV" war alles andere als "Free". Doch da hörte man kaum etwas dazu.
Die Medien, die sich nun auf die Kritik stürzen und genüsslich die Worte der Kritiker abdrucken, haben freilich ihre ganz eigenen Interessen; ziehen sie doch gegen die Tagesschau-App zu Felde, weil sie selbst erfolglos im Web dümpeln und Auflage verlieren.
Die Abgabe kommt, sie wird erhoben und ich finde sie gut. Sie sichert qualitativ gute Programme und hilft, die neuen Möglichkeiten wie Web und Apps zu fördern.
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„Arroganz und Überheblichkeit“: Streit um Zwangsgebühr: WDR-Chef bekommt Zorn der Zuschauer zu spüren - weiter lesen auf FOCUS Online: www.focus.de/kultur/medien/tid-28787/gesellschaftlicher-konsens-wdr-chefredakteur-verteidigt-rundfunkbeitrag-als-demokratieabgabe_aid_889483.html