Taylor Swift und Spotify - sie macht es richtig!
Im Internet und auf mobilen Plattformen hat bitte alles kostenlos zu sein. Werbung wird toleriert, vielleicht auch noch eine Flatrate für unter 10 Euro. Aber mehr bitte nicht! So zumindest scheint aktuell die Stimmung bei deutschen Usern zu sein.
Geld für Software oder Apps gibt man nur sehr widerwillig aus, Musik genießt man am besten, wenn sie durch Werbung finanziert wird.
Das man bei dieser Grundhaltung wenig Verständnis für Taylor Swift und ihre Plattenfirma hat, ist verständlich. Denn diese Frau will tatsächlich Geld für das, was sie tut. Und da sie es von Spotify nur unzureichend bekommt, hat sie ihre Platten zurückgezogen.
Das ärgert die User, denn nun können sie keine Musik mehr von Taylor Swift hören; es sei denn, sie würden sie kaufen. Aber das kostet Geld. Und so scherzt einer bei Facebook: "Dann lade ich es wieder illegal!"
So es denn ein Scherz war ...
Dabei hat Taylor Swift durchaus recht. Das, was bei Spotify am Ende bleibt, ist ein Appel und Ei für das Label und den Künstler. Das Modell bringt vor allem Spotify Geld, nicht aber jenen, die ihre Musik beisteuern. Der Dienst mag höchstens für jene von Vorteil sein, die noch unbekannt auf den Durchbruch warten. Gestandene Künstler hingegen haben kaum etwas davon.
Natürlich sage ich nicht, dass Spotify kein Geld verdienen soll. Das Problem dürfte nur sein, dass mit Werbeeinnahmen und einem Flatrate-Modell für unter zehn Euro nicht genug Geld erwirtschaftet wird, um Künstler ordentlich zu entlohnen. Wahrscheinlich müssten die Preise höher sein, aber dann würden die User danken abwinken.
Vielleicht ist Kunst eben doch nichts, was man mit einer Flatrate abdecken könnte. Bücher und Musik eignen sich nicht für eine solche Massenverwertung, denn es schmälert den Wert dessen, was kreative Menschen erschaffen haben.