Telegram oder Signal? Ein Versuch!
Bisher nutzten wir Telegram und waren durchaus zufrieden mit dessen Funktionen. Uns gefällt, dass der Messenger auf all unseren Geräten läuft; ob mobil oder auf dem Desktop – Telegram ist stets da und synchron.
Doch nun ziehen Wolken am Himmel auf. Von Werbung ist da die Rede, und so ganz durchsichtig ist das, was bei Telegram im Hintergrund läuft, auch nicht.
Aber welche Alternative ist zu empfehlen?
Ein Messenger macht dieser Tage die Runde, und dies ist Signal. Also installierten meine Frau und ich die App und starteten einen Versuch. Verliefe dieser erfolgreich, so unser Gedanke, würden wir die Familie und auch Freunde zum Wechsel bewegen … oder bei dem Versuch sterben. Okay, vielleicht nicht, aber ihr habt die Idee ;-)
Die Installation von Signal ist einfach, eine End-zu-End-Verschlüsselung wird versprochen. Zudem ist Signal Open Source, was stets eine gute Sache ist. Bei Telegram ist dieser Punkt ein wenig eingeschränkt, nicht alles, was im Prozess des Nachrichtenversands geschieht, ist Open Source, denn serverseitig kommt Clodes Source zum Einsatz. Auch die Api für Telegram setzt zwingend die Server von Telegram voraus.
Zurück zu Signal - die Installation ist schnell erledigt, und schon beginnt das fröhliche Nachrichtenverschicken. Zumindest so lange, wie man sich nicht vertippt. Uns gelang es jedenfalls nicht, eine einmal versandte Nachricht zu korrigieren. Und diese Komfortfunktion schätzen wir bei Telegram sehr. Zumal die Autokorrektur meines Smartphones hin und wieder ein unseliges Eigenleben führt.
Aber gut, weiter geht es im Test. Auf den Smartphones war Signal nun drauf - jetzt sollte die App auch auf Mac und Windows installiert werden.
Wie auf den Mobiltelefonen ging dies einfach von der Hand, dank QR-Code war der Zugang rasch autorisiert … und dann das Erstaunen. Aus Sicherheitsgründen, wie sie schreiben, würden alte Verläufe nicht auf neuen Geräten angezeigt.
Bitte - wie war das?
Keine alten Verläufe in neuen Geräten?
Ein kurzer Blick in unsere Telegram-App … Neben den regulären Kontakten nuten wir auch Gruppen für ganz verschiedene Dinge. So lautet eine Gruppe „Rezeptideen“ - hier können die Mitglieder unseres Familie Wunschgerichte und Rezepte posten.
Eine andere Liste enthält den Speiseplan, es gibt Geschenk-Gruppen … All das wird auf einem neuen Gerät nicht angezeigt.
Natürlich kann man sich sagen, dass dies auf einem PC oder Mac nicht zwingend wichtig ist, an einem Mobilgerät aber ist es sehr wichtig. Und Mobilgeräte wechseln alle paar Jahre. All die Listen und Ideen sind nicht einsehbar, sobald man seinen Vertrag verlängert und sich ein neues Smartphone holt.
Für uns undenkbar, denn es läuft unserer Nutzung des Messengers zuwider. Ja, Signal hat gute Ideen und es ist vielleicht auch sicherer. Aber es gibt Funktionen Funktionen bei Telegram, die wir nicht missen wollen. Ein Übertrag alter Verläufe gehört ebenso dazu wie das Korrigieren von abgesandten Nachrichten.
Und so verschwand Signal wieder von unseren Geräten!
Natürlich ist dieser kleine Testbericht nicht auf jeden User übertragbar. Jeder muss wissen, welche Prioritäten er setzt, was ihm wichtig ist und worauf er ggf. verzichtet.
Wem die Sicherheit über alles geht und ohnehin keine alten Verläufe braucht, der ist bei Signal sicher gut aufgehoben. Andere - wie wir - bleiben hingegen bei Telegram.
Entscheiden müssen am Ende die User … also Sie, da Sie dies lesen.