PEGU Consulting

Webdesign | Hosting | Support | Consulting

Weblog von PEGU Consulting

Sonntag, 30. März 2008 / 20:39

The Elder Scrolls IV - Oblivion: Ein kritischer Bericht

Abgelegt unter Spiele — von G. Arentzen

Zwei Jahre ist es nun her, dass »The Elder Scrolls IV – Oblivion« erschien. Zwei Jahre, in denen das Spiel ein Add-on sowie eine Plug-in-Sammlung erfuhr, eine GOTY-Edition erschien und die Nachfrage nach dem Spiel auch weiterhin anhält.
Dabei trat »Oblivion« in die Fußstapfen des erfolgreichen Vorgängers »The Elder Scrolls III – Morrowind«, welches bereits 2002 erschien. Schaut man sich die Wertungen der Spielezeitschriften an, müsste man eines annehmen – Oblivion macht vieles besser als sein Vorgänger. So vergab die Game Star bei »Morrowind« 82, bei »Oblivion« hingegen satte 90 Punkte.
Aber ist dem wirklich so? Ist der vierte Teil so viel besser als sein Vorgänger?
Wie bei Spielen üblich kann diese Frage nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantwortet werden.
Optisch liegen zwischen den beiden Spielen Welten. »Morrowind« wirkte schon 2002 nicht mehr zeitgemäß und schwächelter vor allem bei der Darstellung der Menschen und menschenähnlichen Wesen. In »Oblivion« hingegen wird der Spieler mit stimmungsvoller Grafik verwöhnt.
Auch akustisch kann der vierte Teil der Serie glänzen, denn sowohl der Soundtrack als auch die Sprecher sind gelungen.
Aber diese beiden Punkte machen nicht den Spielspaß aus, sie rechtfertigen keine 90 Punkte in einem Test. Hierfür muss auch der Spielspaß stimmen, die Aufgaben, welche der Spieler zu erfüllen hat sowie die Freizügigkeit.
Und in all diesen Punkten patzt Oblivion gegenüber seinem Vorgänger.
Neben der Hauptquest, dem Schutz des Landes Tamriel vor einem bösen Gott, kann der Spieler zahlreiche Nebenaufgaben erledigen; zum einen für Gilden (Diebes-, Kämpfer- und Magiergilde oder die »Dunkle Bruderschaft«), zum anderen für Bewohner der Städte in Tamriel.
Was auf den ersten Blick wie eine Fülle von Möglichkeiten wirkt, ernüchtert bald. Zu ähnlich sind die Missionen. »Gehe zu Punkt X, kämpfe dich durch die Gegner und besorge mir Y.« Nur wenige Ausnahmen weichen von diesem Schema ab. Die einzig große Ausnahme stellen die Missionen der »Dunklen Bruderschaft«, der Mördergilde, dar. Sie lauten jedoch ähnlich uninspiriert: »Gehe zu Punkt X und töte Y.«
Die Missionen selbst können nur auf eine Weise gelöst werden, Variationen oder Entscheidungen des Spielers sind nicht vorgesehen. Muss jemand getötet werden, dann ist er auch zu töten. Will man innerhalb der Gilde voran kommen oder die Hauptquest lösen, bleibt einem also keine andere Wahl.
Somit ist man ständig damit beschäftigt, von Punkt A nach Punkt B zu laufen, reiten oder schnellzureisen, um seine Aufgaben zu erledigen. Schnell ermüden die Aufgaben und man sehnt sich Abwechslung herbei. Doch diese sind allzu rar gestreut, so dass sich nach ein paar Stunden Routine und damit auch Langeweile einstellt. Eine Höhle zu durchqueren, in denen Oger hausen, ist zwar fordernd, was die Kämpfe betrifft, nicht aber auf Dauer motivierend. Denkt man als Spieler sogar oh nein, nicht schon wieder eine Höhle oder Ruine, dann macht das Spiel etwas falsch.
Doch »Oblivion« schwächelt noch auf anderer Ebene, und dies ist die Moral. Hat man die Aufgabe, jemanden zu töten, so muss man dies tun. Es gibt keine Alternative, es wird nicht nach dem Richtig oder Falsch gefragt. Selbst in der Hauptquest kann man nur vorankommen, wenn man tötet oder zumindest Menschen in eine tödliche Falle lockt. Schlimmer noch – das Töten eines Menschen (oder menschenähnlichen Wesens) außerhalb einer Quest wird zwar mit einer Geldstrafe belegt, gleichzeitig ist dies aber der Einstieg zu einer Karriere innerhalb der »Dunklen Bruderschaft«. Und dort warten Reichtum und magische Belohnungen auf den Spieler, meuchelt er geschickt. Selbst vor dem Mord an einem erst 15jährigen Mädchen schreckten die Macher nicht zurück. Der Spieler weiß nicht, warum er mordet und ihm steht es nicht frei, einen alternativen Lösungsweg zu suchen.
In »Morrowind« war dies noch anders. Hier standen dem Spieler häufig Alternativen zur Verfügung, um das Töten zu umgehen.
Oblivion funktioniert in weiten Teilen nach dem aus dem TV bekannten Schema – der Gute darf alles, notfalls auch foltern und töten. Es dient ja einer guten Sache. Oblivion wurde damit zu einem reinen Kampfspiel, das vom Spieler sehr wenig Taktik und Verstand, dafür umso mehr Skrupellosigkeit und Kampfgeschick fordert. Eine deutliche Abwertung gegenüber dem Vorgänger also.
Umso unverständlicher, dass das Spiel in Deutschland eine USK-Freigabe »Ab 12 Jahre« erhalten hat. Selbst die Europäische Einstufung PEGI, die etwa in Großbritannien benutzt wird und in der Regel liberaler ist als der deutsche Jugendschutz, kam zu einem anderen Ergebnis und ratete das Spiel mit »16+«.

Letztlich hätte »The Elder Scrolls IV – Oblivion« keine derart  hohe Wertung verdient; vor allem nicht im Vergleich zu seinem Vorgänger. Denn dort verliert das Spiel sogar, so dass eine Wertung unter 80 angezeigt gewesen wäre. Durch die moralisch fragwürdigen Quests eignet sich das Spiel auf keinen Fall für Kinder ab 12 Jahre. Selbst eine Einstufung »Ab 16 Jahre« ist fragwürdig, so dass ein roter Aufkleber der USK angezeigt wäre.

Zurück
Seiten
  • Home
  • Impressum
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Kontakt
  • Webseite
Kategorien
  • Allgemein (65)
  • PEGU intern (25)
  • Computer-News (49)
    • Hardware (8)
    • Software (61)
    • Spiele (34)
    • Internet (39)
    • Diverses (5)
  • Shortcuts (8)
  • Subjektives (72)
  • System (23)
  • Mac-Welten (26)
  • Mobiles Leben (62)
  • TypoScript-Schnipsel (4)
  • Games (19)
  • Linux (32)
  • Satire (4)
  • Im Test (51)
  • Entwicklung (1)
    • Tipps und Tricks (0)
    • JavaScript / Vue Schnipsel (5)
Archiv
  • Mai 2023 (5)
  • Dezember 2022 (1)
  • November 2021 (2)
  • September 2021 (1)
  • August 2021 (2)
  • Juli 2021 (1)
  • Juni 2021 (4)
  • Mai 2021 (9)
  • April 2021 (3)
  • März 2021 (2)
  • Februar 2021 (4)
  • Januar 2021 (5)
  • Dezember 2020 (8)
  • November 2020 (7)
  • September 2020 (1)
  • Juli 2020 (5)
  • Juni 2020 (6)
  • Mai 2020 (8)
  • Dezember 2018 (1)
  • Juli 2018 (1)
  • Mai 2018 (1)
  • April 2018 (1)
  • Februar 2018 (1)
  • Januar 2018 (2)
  • Dezember 2017 (2)
  • November 2017 (3)
  • Oktober 2017 (1)
  • März 2017 (2)
  • Februar 2017 (3)
  • Januar 2017 (2)
  • Dezember 2016 (2)
  • November 2016 (1)
  • Oktober 2016 (1)
  • September 2016 (2)
  • August 2016 (2)
  • Juli 2016 (2)
  • Mai 2016 (3)
  • April 2016 (4)
  • März 2016 (2)
  • Februar 2016 (4)
  • Januar 2016 (5)
  • Dezember 2015 (3)
  • November 2015 (2)
  • Oktober 2015 (1)
  • September 2015 (1)
  • August 2015 (2)
  • Juli 2015 (2)
  • Juni 2015 (2)
  • Mai 2015 (4)
  • April 2015 (11)
  • März 2015 (6)
  • Februar 2015 (2)
  • Januar 2015 (9)
  • Dezember 2014 (7)
  • November 2014 (4)
  • Oktober 2014 (7)
  • September 2014 (9)
  • August 2014 (10)
  • Juli 2014 (2)
  • Mai 2014 (2)
  • April 2014 (15)
  • März 2014 (8)
  • Februar 2014 (12)
  • Januar 2014 (3)
  • Dezember 2013 (3)
  • November 2013 (8)
  • Oktober 2013 (4)
  • September 2013 (7)
  • August 2013 (3)
  • Juli 2013 (6)
  • Juni 2013 (7)
  • Mai 2013 (6)
  • April 2013 (6)
  • März 2013 (13)
  • Februar 2013 (10)
  • Januar 2013 (7)
  • Dezember 2012 (5)
  • November 2012 (5)
  • Oktober 2012 (5)
  • September 2012 (2)
  • August 2012 (5)
  • Juli 2012 (10)
  • Juni 2012 (3)
  • April 2012 (1)
  • März 2012 (3)
  • Februar 2012 (3)
  • Januar 2012 (1)
  • Dezember 2011 (2)
  • November 2011 (2)
  • Oktober 2011 (5)
  • September 2011 (5)
  • August 2011 (4)
  • Juli 2011 (2)
  • Juni 2011 (2)
  • Mai 2011 (7)
  • April 2011 (12)
  • März 2011 (9)
  • Februar 2011 (2)
  • Dezember 2010 (1)
  • September 2010 (3)
  • Juni 2010 (1)
  • Mai 2010 (2)
  • Februar 2010 (3)
  • Januar 2010 (3)
  • Dezember 2009 (5)
  • November 2009 (1)
  • Juli 2009 (1)
  • Mai 2009 (2)
  • April 2009 (1)
  • März 2009 (2)
  • Februar 2009 (3)
  • Dezember 2008 (1)
  • Oktober 2008 (1)
  • August 2008 (1)
  • Juni 2008 (1)
  • Mai 2008 (2)
  • April 2008 (6)
  • März 2008 (3)
  • Februar 2008 (2)
  • Januar 2008 (4)
  • Dezember 2007 (6)
  • November 2007 (1)
  • Oktober 2007 (2)
  • September 2007 (1)
  • August 2007 (3)
  • Juli 2007 (5)
  • Mai 2007 (1)
  • April 2007 (6)
  • März 2007 (5)
  • Februar 2007 (4)
  • Januar 2007 (2)
  • Dezember 2006 (5)
  • November 2006 (2)
  • Oktober 2006 (5)
  • September 2006 (13)
  • März 2004 (1)
  • Oktober 2003 (1)
  • April 2003 (1)
  • Februar 2003 (1)
Blogroll
  • PEGU Webseite
  • Schriftsteller G. Arentzen
Feeds
  • RSS 2
© by PEGU Consulting, P. Arentzen — Design & Realisierung by PEGU Consulting — Powered by TYPO3