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Montag, 9. Mai 2011 / 12:50

Ubuntu 11.04 Natty Narwhal

Abgelegt unter Linux — von P. Arentzen

Ich will Ubuntu begraben, nicht bejubeln. So oder so ähnlich könnte die Überschrift zu diesem Artikel lauten. Denn was die Macher mit Version 11.04 abgeliefert haben, ist - milde ausgedrückt - traurig. Andere Medien beschwören bereits den Untergang von Ubuntu. 

Tatsächlich könnte es soweit kommen, wenn … 

Okay, fangen wir langsam und übersichtlich an, ehe ich mich in weiteren Tiraden verliere. 

Die Hardware und Installation:

Getestet habe ich Ubuntu 11.04 Natty Narwhal auf einem AMD 64. Als Installationsvariante wählte ich Wubi - ein Tool von Ubuntu, welches das Betriebssystem unter Windows installiert. Hierbei wird der Bootloader zur Auswahl des Betriebssystems ebenso eingerichtet wie eine virtuelle Festplatte auf der Windows-Partition. Diese Variante eignet sich besonders für Ein- und Umsteiger, die auf ihr Windows nicht verzichten und das neue Betriebssystem bei Nichtgefallen möglichst schnell löschen wollen. Zumal der Umgang mit Wubi sehr einfach ist und von jedem halbswegs erfahrenen Windows-User in wenigen Sekunden initiiert werden kann. 
Erfahrene Anwender legen natürlich eine eigene Partition an; ebenso User, die Serverfunktionalität benötigen. 

Die weitere Hardware besteht aus einem integrierten Audio-Chip, einer AMD-Grafikkarte und einem DVD.Brenner von LG. Zudem sitzen 2 GB RAM im Gehäuse, die virtuelle Festplatte für Ubuntu umfasste 10 GB. 

Standard-Komponenten also, die keinem Betriebssystem Sorgen bereiten sollten. Entsprechend schnell ging die Installation vonstatten, die Hardware wurde komplett erkannt und eingebunden. Nach wenigen Minuten und zwei Neustarts stand das System zur Verfügung - Ubuntu 64 in der Version 11.04 - Natty Narwhal. 

Der erste Eindruck: 

Auf Rechnern mit einer 3D-fähigen Grafikkarte startet Ubuntu 11.04 mit der neuen Unity-Oberfläche. Diese erinnert an MacOS, denn es gibt eine Icon-Leiste am linken Bildschirmrand. Hier sind die wichtigsten Anwendungen bereits vorgegeben - neben Firefox ist dies auch Libre Office, welches Open Office ersetzt. 

Weitere Programme lassen sich über einen Eintrag in der Menüleiste am oberen Bildrand starten. Die Softwareauswahl ist gut, es fehlen jedoch einige Programme, die wahrscheinlich für viele User zum Standard gehören. So ist Gimp nicht installiert und auch Thunderbird kommt standardmäßig nicht zum Einsatz - als PIM für Mail, Kalender etc. dient wie bei Gnome üblich Evolution. Auch sind Hardware-Treiber von Herstellern wie AMD oder Nvidia nicht automatisch aktiviert. Immerhin weißt einen Ubuntu aber auf deren Existenz hin, per Klick kann man sie installieren und aktivieren. 
Gleiches gilt für Codecs, will man Lieder oder Videos abspielen. Ist der Codec nicht installiert, wird man auf die Möglichkeit hingewiesen, diesen zu installieren - soweit er in den Paketquellen vorhanden ist.
Immerhin gibt es jedoch ein Paket mit Treibern, welches man laden kann - hier sind auch die Microsoft-Fonts enthalten. Nicht installiert wird dabei libdvdcss2, welcher zum Abspielen von Film-DVDs aus dem Laden oder der Videothek notwendig ist. Dieser muss händisch aus den Medibuntu-Quellen nachinstalliert werden. 

Im Grunde geht die Auswahl der standardmäßig installierten Software in Ordnung. Damit wirkt Unity und Ubuntu 11.04 auf den ersten Blick aufgeräumt, durchdacht und hübsch.

Der zweite Eindruck: 

Hat man sich ein wenig ungesehen, möchte man das System an seine Bedürfnisse anpassen. Nicht wenige Anwender greifen eben darum zu Linux. Aber … 

Unity lässt einen nicht!

Man kann Unity nicht konfigurieren. Es gibt lediglich eine einzige Option, und diese gibt lediglich an, wann der Starter sichtbar sein soll. Man kann die Größe der Leiste nicht anpassen, nicht ihre Position - nichts. Unity ist ein feststehendes Gebilde, welches den User zwingt, den Rechner exakt so zu bedienen, wie es sich die Macher gedacht haben. 

Und das ist im Jahr 2011 bei Linux völlig inakzeptabel. Selbst Windows bietet eine höhere Flexibilität als Unity. Allein damit scheidet die Oberfläche für die allermeisten Benutzer aus. Selbst Anfänger werden nach einer Weile den Wunsch verspüren, dies oder das anzupassen - und enttäuscht den Kopf schütteln, wenn es nicht geht. 

Was bleibt, ist die Umstellung auf die Classic-Variante, denn auch Gnome wird standardmäßig installiert, und zwar in der Version 2.3.2. Hier bietet sich dem User dann das gewohnte Bild, welches er kennt. 

Und schon wieder muss ich ein ABER einschieben, denn offenbar haben sich die Macher von Ubuntu entschlossen, diese Möglichkeit mit 11.10 abzuschaffen. Dann heißt es also, Unity oder kein Ubuntu. Und ganz ehrlich - dann lieber kein Ubuntu. 

Somit könnten jene, die einen Abgesang auf Ubuntu anstimmen, durchaus richtig liegen - aber auch falsch, denn das Grundgerüst jenseits von der Oberfläche macht einen guten Eindruck. 

Alternativer Desktop: 

Das schöne an Ubuntu ist, dass die Paketquellen sehr gut bestückt sind und man mit wenigen Klicks den KDE-Desktop installieren kann. 

Nachdem Unity in meinen Augen verlor und Gnome keine Zukunft hat, installierte ich das Kubuntu-Paket aus den Quellen. 

Die Installation dauerte wenige Minuten, der Start Sekunden und bis zum ersten Absturz vergingen erneut wenige Minuten. Der zweite Absturz folgte dann in Sekunden, der dritte - nach Minuten - ließ mich den Versuch beenden. Zum Einsatz kommt KDE 4.6 - zumindest dann, wenn es funktioniert. Nun mag man sagen, dass es an der Installationsweise liegen könnte. Schließlich verzichtete ich auf eine eigene Partition. Aber dem ist nicht so - dazu komme ich gleich. 

Ich hätte an dieser Stelle XFCE - ein weiterer Desktop - testen können, aber mir war die Lust an Ubuntu gründlich vergangen. Zum Glück bietet die Installation unter Windows ein reguläres Verzeichnis, in dem nicht nur die virtuelle Festplatte ruht, sondern auch der Wubi-Deinstaller. Und schwupp war die Sache von der Platte. 

Fazit: 

Wenn Ubuntu 11.04, dann nur mit Gnome 2.3.2 - mit Unity werden einem Fesseln angelegt. Hoffentlich überlegen es sich die Macher noch und lassen entweder Gnome im System, dann in Version 3, oder sie überarbeiten Unity gründlich und schaffen etwas, mit dem man arbeiten kann. 

Wie geht es hier weiter? 

Nachdem ich Ubuntu von der Platte gefegt hatte, installierte ich Kubuntu als reinrassiges System ohne Gnome- und Unity-Balast. Dieses System teste ich im Moment und es läuft trotz Wubi sehr stabil.

Außerdem erscheint Mitte des Monats ein RC von Linux Mint, welches auf 11.04 basiert, aber ohne Unity daherkommt, dafür mit einem angepassten Gnome. Auch das werde ich testen. 

Bleiben Sie dran für weitere Berichte … 

 

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