Windows 8 - Upgrade
Schon vor einer Weile berichtete ich an dieser Stelle von der günstigen Upgrademöglichkeit, die Microsoft Usern älterer Windows-Systeme bietet.
Mein Test, das neue System betreffend, wurde von mir im Oktober auf Eis gelegt, denn für die im Rechner verwendete Grafikkarte gab es keine Treiber von AMD selbst - die von Microsoft bereitgestellten Treiber erwiesen sich jedoch als suboptimal für Games. Und genau hierfür wird besagter Rechner genutzt, denn wir arbeiten eigentlich mit Mac-Geräten.
Nun war das Christkind so nett, mir zu Weihnachten eine neue Grafikkarte zu bescheren; eine Sapphire Radeon HD 6450. Für diese Serie bietet AMD Treiber für Windows 8 an, so dass dem Umstieg nichts im Wege stand. Denn noch gilt das Angebot, für nur 29,99 Euro auf Windows 8 upzugraden - sofern einem ein Download des Betriebssystems reicht.
Da ich zuvor ohnehin frisch Windows 7 aufgespielt hatte und noch keine weitere Software installiert war, gestaltete sich das Upgrade recht schnell. Inklusive des Downloads von knapp 2,5 GB war das System nach etwa zwei Stunden bereit, von mir eingerichtet zu werden.
Als Benutzer wählte ich erst meinen Account bei Microsoft, der auch für die Live-Dienste sowie Xbox 360 gilt, wechselte aber auf einen lokalen Account, um Zugriff auf unser Netzwerk und die Freigaben zu haben.
Ist man nicht an ein Netzwerk mit verschiedenen Freigaben und Servern angeschlossen, ist der Microsoft-Account sicherlich sehr praktisch; zumal man über ihn seine Einstellungen, Lesezeichen etc. mit anderen Windows-8-Geräten (Notebooks, Tablets) synchronisieren kann.
Nach dem finalen Neustart installierte ich die Grafiktreiber von AMD, denn jene von Microsoft stellten den Desktop ein wenig schwammig dar; auch bei der Installation und Einrichtung ist es gut, ein klares, scharfes BIld zu haben.
(An dieser Stelle muss ich einwerfen, dass ich zu den Treibern von der AMD-Seite griff. Heute aber deinstallierte ich diese und lud jene von Sapphire - es kam zu Abstürzen des Treibers in Verbindung mit grafik- und videolastigen Webseiten. Ob sich der Wechsel gelohnt hat, kann ich noch nicht abschließend sagen. Bislang gab es bei den gleichen Seiten keine Abstürze.)
Als Nächstes installierte ich die Soundtreiber. Mein Mainboard stellt neben den regulären Ausgängen für Boxen, Kopfhörer etc. auch einen optischen Ausgang zur Verfügung. Die Microsoft-Treiber sprechen jedoch nur den optischen Ausgang an. Auf der Seite des Board-Herstellers fand ich keine Treiber für Windows 8, jedoch welche für Windows 7 - 64 Bit. Diese installierte ich testweise, und auch wenn ich nun bei jedem Start den Hinweis erhalte, die Treiber würden nicht funktionieren, belegt die dabei abgespielte Melodie, dass dies ein Irrtum ist. Weder bei Systemmeldungen noch bei Spielen gab es mit diesem Treiber Probleme; alle Töne werden normal abgespielt. Dies ist sicherlich gerade für User von älteren Systemen interessant; auch wenn ich keine Garantie übernehme, dass dies für jedes Board gilt. Bestätigen kann ich es lediglich für das ASRockA770DE+.
An dieser Stelle war Windows 8 einsatzbereit. Über die verschiedenen Kacheln ließen sich die vorinstallierten Apps, der Shop oder der Desktop aufrufen. Im Shop konnte ich sowohl kostenfreie als auch kostenpflichtige Apps laden; ich entschied mich für die spezielle Variante des Adobe Readers und das Spiel Jewel Fever.
Nun ist der Mensch bekanntlich ein Gewohnheitstier und auch ich stelle hier keine Ausnahme dar; im Gegenteil. Seit Windows 95 bin ich als User an den Startbutton in der linken, unteren Ecke gewohnt. Ich liebe das Menü, über das ich Software schnell und einfach starten kann. Das Menü, in dem die zuletzt verwendeten Dokumente aufgeführt sind und über das ich Zugriff auf die einzelnen Bereiche der Systemsteuerung oder der Computerverwaltung habe.
Mit Windows 8 möchte mir Microsoft all das nehmen; Schande über sie.
Zum Glück denken viele User wie ich, und darum gibt es Tools, die den Startbutton und das geliebte Menü auch unter Windows 8 bereitstellen. Ich entschied mich erneut für das Tool Classic Shell. Dank diverser Stellschrauben kann man damit Windows 8 seinen Wünschen gemäß einstellen.
Schon gleich nach dem Start begrüßt mich nun der Desktop mit Startbutton und Taskleiste; die Metro-Kacheln sehe ich nur, wenn ich es möchte. Das Menü des Buttons gibt mir auch Zugriff auf die Apps von Windows 8, so dass ich auf sie nicht verzichten muss. Das Bild zeigt das ausgeklappte Menü mit Apps.
Nach dieser Basis-Einrichtung erfolgte die Installation diverser Spiele; teils über Steam, teils von DVD.
Schon der erste Test von TES V - Skyrim zeigte, dass Windows 8 seinem Vorgänger auch im Bezug auf Spiele in nichts nachsteht. Mehr noch, ich hatte den Eindruck, das Spiel würde ein wenig flüssiger laufen.
Bleibt am Ende die Frage, ob ein Umstieg auf Windows 8 sinnvoll ist oder nicht. Wer bereits Windows 7 einsetzt und damit zufrieden ist, findet bei Windows 8 kein Feature, das ihn zum Umstieg zwingen würde. Der neue Look ist eine nette Spielerei, auf Computern ohne Touch-Steuerung jedoch recht witzlos. Und auch die Apps sind nett, aber eben nicht mehr. Das kleine Performance-Plus kann auch subjektiv sein, so dass ich es nicht als Kaufargument anführen kann.
Anders sieht es bei Usern von Windows XP aus, denn sie werden mit einem neuen, modernen System belohnt, das man dank kostenfreier Tools gut anpassen kann. Schon Windows 7 war schneller als Windows XP; so dass diese User spürbar an Performance gewinnen.
Wer ein Windows 8-Tablet besitzt, wird ebenfalls gerne umsteigen, denn Look and Feel sind identisch, dank Microsoft-Account lassen sich viele Dinge synchron halten und die Einarbeitungszeit fällt nicht ins Gewicht.
Mein Fazit lautet, dass ich mit Windows 8 kaum etwas gewonnen habe, dank Classic Shell aber auch nichts vermisse und weiß, dass mein System einige Jahre mit Updates versorgt werden wird. Das war mir die 29,99 Euro wert ...